Bild nicht mehr verfügbar.

Wein, von dem man durchaus nicht die Finger lassen sollte.

Foto: Reuters/John Kolesidis

Nur selten werden hier Jungwinzer mit nur einem Jahrgang ohne die übliche Beobachtungsphase empfohlen. Bei Matthias Warnung aus Etsdorf am Kamp aber muss die Kunde sofort unters Volk. Nach der Weinbauschule Klosterneuburg nicht gerade sehr motiviert, heuerte er doch bei Markus Huber im Traisental an.

Über dessen Verbindungen kam der junge Mann nach Südafrika, zu Graig Hawkins und dessen Testalonga-Projekt in Swartland. Von dort war es nicht mehr allzu weit zu dem aus Südafrika gebürtigen Tom Lubbe und Domaine Matassa in Roussillon, Frankreich.

Naheliegender Zugang zum Weinmachen

Diese Begegnungen eröffneten Warnung einen Zugang zum Weinmachen, der ihm näherlag: aus alten, wenig ausgebeuteten Weingärten Großes herausholen und das mit minimalsten Eingriffen durch den Keller bringen. Mit dieser Sozialisation im Rücken und der Unterstützung seiner Familie (selbst auch Winzer) startete er vor drei Jahren sein eigenes Ding, das jetzt so weit ist.

Zur spannungsreichen Etsdorf-Linie gehören ein äußerst saftiger, kräuterunterlegter Grüner Veltliner, ein eleganter Zweigelt-Rosé und ein Zweigelt voller Struktur, die man beide keinesfalls auslassen sollte, nur weil sie aus einer vermeintlichen Nicht-Zweigelt-Gegend kommen. Dazu gibt es einen maischevergorenen Veltliner der salzig-orangigen Art. (Luzia Schrampf, Rondo, DER STANDARD, 18.4.2014)