Ried im Innkreis/St. Pölten - Lange Zeit mischte Ried in der Fußball-Bundesliga um einen Europacupplatz mit. Nach einem mäßig verlaufenen Frühjahr bleibt den vom Verletzungspech verfolgten Innviertlern nur noch der Cup, um dieses Ziel zu erreichen. Im Spiel gegen Erstligist St. Pölten geht es für den zweifachen Cupsieger am Dienstag (20.30/live ORF Sport +) um den fünften Halbfinaleinzug en suite.

Die Cup-Bilanz der Rieder ist beachtlich: Seit der Saison 2004/05 erreichte man stets zumindest das Viertelfinale, zuletzt stand man viermal hintereinander sogar im Halbfinale. 2011 (gegen Austria Lustenau) holten die Oberösterreicher wie schon 1998 den Titel.

Die Formkurve verlief zuletzt allerdings nicht eben nach oben. "In der jetzigen Situation sind wir gegen keine Mannschaft Favorit", ächzte Coach Michael Angerschmid nach der 1:2-Niederlage gegen Innsbruck am Samstag. Nur eine der jüngsten zehn Ligapartien konnte man gewinnen, die Personaldecke ist mit sechs Verletzten weiterhin dünn. Neuerlich ist auch Goalgetter Rene Gartler mit einer Schulterblessur fraglich, der gegen Innsbruck "an allen Ecken und Enden fehlte", wie Angerschmid meinte.

Dennoch. "Als Bundesligist ist man immer der Favorit", stellte der Coach, 1998 selbst Teil der Siegermannschaft, klar. "Wir müssen bis Dienstag körperlich wieder so fit sein, dass wir über 90 oder auch 120 Minuten marschieren können." Kapitän Thomas Gebauer betonte die große Bedeutung der Partie. "Es ist die letzte Chance für einen internationalen Startplatz. Wir wissen, was auf dem Spiel steht." 

In St. Pölten geht es aufwärts

Im Gegensatz zu Ried, vermochten sich die St. Pöltner im Laufe der Saison merklich zu steigern. So verloren die Niederösterreicher nur zwei ihrer jüngsten 15 Partien. Das ist wohl auch Trainer Gerald Baumgartner geschuldet, der die Mannschaft im Herbst auf Rang sieben übernahm und mittlerweile auf Platz drei steht. Nicht umsonst wird der 49-Jährige schon als möglicher Nachfolger Adi Hütters bei Grödig gehandelt. Im Vorjahr führte er Regionalligist Pasching sensationell zum Cupsieg. "Eine geile Sache, die mir immer in Erinnerung bleiben wird. Mein Karrierehighlight", so Baumgartner.

Für das Duell mit Ried rechnet sich der Salzburger neuerlich etwas aus. "Ich habe es immer geschafft, meiner Mannschaft zu vermitteln, dass sie diese Spiele sehr ernst nimmt. Herz, Leidenschaft, gute Fitness und ein gutes Matchkonzept - so kannst du dich auch als kleinerer Verein im Cup behaupten."

Blau-gelbes Duell in Horn

In einem weiteren Viertelfinale trifft der SKU Amstetten am Dienstagabend (19.30 Uhr) auswärts auf den SV Horn. Der Erstligist aus dem Waldviertel ist gewarnt, Ostligist Amstetten eliminierte mit Altach und Mattersburg bereits zwei höher eingeschätzte Kontrahenten. (APA/red - 14.4. 2014)

PROGRAMM ÖFB-Cup/Viertelfinale:

SV Ried - SKN St. Pölten (Ried, Keine-Sorgen-Arena, 20.30 Uhr/live ORF Sport +, SR Lechner)

Ried: Gebauer - Baumgartner, Janeczek, Pichler, A. Schicker - Hinum, Kragl - Walch, Oliva, Möschl - Kreuzer/Gartler

Ersatz: Höbarth - Burghuber, Trauner, Perstaller, Sandro, Schneider

Es fehlen: Ziegl, Wieser, J. Riegler, Reiter, Reifeltshammer (alle verletzt)

Fraglich: Gartler (Schulterverletzung)

St. Pölten: C. Riegler - Dober/Huber, Grasegger, Wisio, Holzmann - Jano - Ambichl, Kerschbaumer, Sadovic, Brandl - Noel

Ersatz: Kostner - Peinsipp, Tosun, Koglbauer, Talir, Schibany, Hofbauer, Bozkurt

Fraglich: Dober (Ristprellung)

SV Horn - SKU Amstetten (Horn, Waldviertler Volksbank Arena, 19.30 Uhr, SR Dintar)

Horn: Petermann - Salvatore, Antonitsch, Djordjevic, Erbek - Candela, Sittsam, Toth, Hartl - Sahanek, Dilic/Casanova

Ersatz: Mitmasser - Liebhart, Abraham, Lackner, Csobadi, Mitrovic, Gschweidl

Es fehlen: Eder, Baumgartner (beide langzeitverletzt)

Fraglich: Casanova (nach Oberschenkelblessur)

Amstetten: Loidl - Deinhofer, Gradinger, Achleitner, Fahrngruber - Plank, Teurezbacher/Obermüller - Lachmayr, Ebenhofer/Pervorfi, Hinterberger - Kozelsky

Ersatz: Affengruber - Datzberger, Obermüller, Wurm, Palzer, Stradner

Es fehlen: Zemann, Keusch (beide verletzt)

Fraglich: Teurezbacher (Ristprellung), Ebenhofer (Hüftblessur)