Brüssel - In Europa fährt etwa ein Fünftel aller Lastwagen leer über die Straßen. Wird nur der Verkehr innerhalb eines einzelnen Landes betrachtet, steigt der Anteil der leeren Lkw sogar auf ein Viertel, wie eine Studie der EU-Kommission ergab.

Als Grund führte die Behörde vor allem die Vorschriften zur sogenannten Kabotage an. Damit ist gemeint, dass ein Lkw-Unternehmen in einem anderen Staat als seinem Heimatland Transportaufträge erfüllt. Oft gelten dafür Beschränkungen.

Würden die Kabotage-Beschränkungen aufgehoben, könne dies dazu beitragen, "die Zahl der Leerfahrten zu verringern", erklärte die Kommission. Für Verkehrsunternehmen würde es einfacher, "Lasten zusammenzulegen und auch Rückfahrten zu nutzen". Die Firmen könnten so ihren Fuhrpark effizienter einsetzen. Die Studie beziffert die Kosten, die durch die Kabotage-Beschränkungen verursacht werden, auf jährlich 50 Millionen Euro.

Verkehrskommissar Siim Kallas erklärte, die derzeit geltenden Vorschriften sorgten für Verluste bei den betroffenen Firmen, wirkten sich "auf alle Straßennutzer nachteilig aus" und schadeten zudem der Umwelt. Es sei notwendig, die EU-Vorschriften für den Güterverkehr auf der Straße zu vereinfachen und zu präzisieren. (APA, 14.4.2014)