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Südkoreas staatliche Krankenversicherung hat drei große Zigarettenhersteller aus dem In- und Ausland auf fast 40 Millionen Euro Schadenersatz verklagt. Die lokalen Niederlassungen von Philip Morris und British American Tobacco sowie das führende einheimische Tabakunternehmen KT&G sollen für Behandlungskosten von Erkrankungen aufkommen, die auf das Rauchen zurückgeführt werden.

Sie wolle anhand von Forschungsdaten vor Gericht beweisen, dass es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Zigarettenkonsum und bestimmten Krankheiten gebe, teilte die Versicherung National Health Insurance Service (NHIS) am 14. April mit. Das Bezirksgericht in Seoul soll sich damit befassen.

Es geht um Zahlungen an Patienten, bei denen zwischen 2003 und 2012 verschiedene Formen von Lungenkrebs diagnostiziert wurden. Der Zigarettenkonsum der Betroffenen habe 20 Jahre lang bei mindestens einer Schachtel pro Tag gelegen, hieß es. Die vorläufige Klagesumme von 53,7 Milliarden Won - das sind 37,3 Millionen Euro - könne sich erhöhen.

Nach Berichten südkoreanischer Medien gab es im Land bisher vier Tabakklagen von Lungenkrebspatienten und deren Familien, die aber erfolglos blieben. Erst in der vergangenen Woche hatte das Oberste Gericht eine Schadenersatzklage gegen KT&G in letzter Instanz abgewiesen.  (APA/dpa, 14.4.2014)