Braunau am Inn - Linz - Zuerst linke Pickerlaktionen gegen Rechtsextremismus, darüber dann Sticker mit der Aufschrift "NS-Zone - Deutschland Multikulti - wir bleiben braun!" geklebt. Und jüngst wurde der Mahnstein gegen Faschismus und Krieg vor Hitlers Geburtshaus mit blauer Farbe beschmiert. Es sind dies die "Vorboten" eines heiklen Jahrestages: Zum 125. Mal jährt sich am 20. April der Geburtstag Adolf Hitlers - und Braunau am Inn ist Anziehungspunkt für die rechte und linke Szene.

Das Bündnis "Braunau gegen rechts" plant am 19. April all jenen, die am "Führer-Geburtstag" gerne in Feierlaune geraten, mit einer Demo unter dem Motto "Schöner leben ohne Nazis", die Stimmung zu vermiesen. Was die Gegenseite am 20. April plant, ist derzeit noch offen. Es darf aber mit braunem Besuch gerechnet werden. Wie zuletzt im Februar, als sowohl in Braunau als auch in Simbach mehrere Kreuze mit dem Namen des NSDAP-Idols Horst Wessel aufgestellt wurden.

Verschlossene Augen

"Wenn die Verantwortlichen noch immer behaupten, in ihrer Gegend existiere keine rechtsextreme Szene, dann verschließen sie die Augen vor der Realität und leisten der Ausbreitung dieser Szene Vorschub", kritisiert Robert Eiter, Sprecher des Oberösterreichischen Netzwerks gegen Rassismus und Rechtsextremismus, im Standard-Gespräch.

Bei der Exekutive bleibt man aber gelassen. "Es ist das übliche Geplänkel vor dem 20. April", stellt Werner Buchegger vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) auf Anfrage klar. (Markus Rohrhofer, DER STANDARD, 15.4.2014)