Caracas - Nach Foltervorwürfen von Regierungsgegnern wird in Venezuela gegen fast hundert Soldaten und Polizisten ermittelt. Der Chef des Strategischen Kommandos der venezolanischen Streitkräfte, Vladimir Padrino, räumte am Sonntag im Fernsehen ein, dass es in den vergangenen Tagen zu "Exzessen" gekommen sei.

Die Staatsanwaltschaft habe daher Ermittlungen wegen Misshandlung und Folter gegen insgesamt 97 Beschuldigte aufgenommen.

Proteste gegen Regierung

Padrino sagte, die Vorwürfe richteten sich gegen weniger als ein Prozent der rund 92.000 Soldaten und Polizisten, die die Regierung in Caracas gegen einen "Putschversuch" verteidigten und dabei "Druck und Gewalt" ausgesetzt seien.

Venezuela wird seit Anfang Februar von Protesten überwiegend junger Demonstranten gegen die sozialistische Regierung von Präsident Nicolas Maduro erschüttert. Sie richten sich gegen die verbreitete Kriminalität, die grassierende Korruption und die häufigen Versorgungsengpässe. Immer wieder gibt es dabei Zusammenstöße zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften, bei denen 41 Menschen getötet und mehr als 650 weitere verletzt wurden. (APA, 14.4.2014)