Warschau - Nach dem Fund fünf toter Säuglinge in einem Sauerkrautfass fahndet eine Sonderkommission der polnischen Polizei nach der Mutter der Kinder. Während das Ergebnis der Obduktion der am Mittwochabend in einem Keller entdeckten Kinderleichen noch nicht bekannt gegeben war, berichtete die Boulevardzeitung "Super Express" am Freitag, es handele sich offenbar um Fünflinge, die nach der Geburt ermordet wurden. Die Polizei kündigte für Freitag eine Pressekonferenz zum Stand der Ermittlungen an.

Ausgekippt

Kinder hatten die Leichen von vier Buben und einem Mädchen am Mittwoch gefunden, als sie das Krautfass auf einem Feld auskippten. Zuvor hatte der Geruch im Keller Aufmerksamkeit erregt. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich nun auf die 38 Jahre alte mutmaßliche Mutter der Kinder, die vor einer Woche verschwunden ist. Ihr Mann gab an, er habe von keiner Schwangerschaft gewusst. Eine DNA-Untersuchung soll klären, ob sie die Mutter der Fünflinge ist. Nachbarn beschrieben die Frau als sehr korpulent. "Als sie das letzte Mal schwanger war, hat das keiner gemerkt", sagte eine Frau.

Illegale Abtreibungen

Die Ermittler schließen jedoch auch nicht aus, dass es in der Umgebung illegale Abtreibungen gab. Im vergangenen Jahr entdeckte der Ortspriester auf den Stufen zur Sakristei die Leiche eines neugeborenen Kindes in einem Plastiksack. Auf einem Zettel wurde um die Beisetzung des Kindes gebeten, die Mutter wurde nie ermittelt. (APA/dpa)