Trainer Löw in Richtung Krankl: "Ich finde es nicht gut, wenn sich der Teamchef in Vereinssachen einmischt"

Wien - Das Rückspiel zur Champions League-Qualifikation am Mittwoch in Marseille spukt in den violetten Köpfen schon herum. Doch Austria-Trainer Jogi Löw fordert vorher vollste Konzentration auf die am Samstag in Favoriten gastierende Admira. "Die Südstädter sind das unbequemste Team der Liga. Sie werden versuchen, uns durch Zerstören und Zweikämpfe aus dem Rhythmus zu bringen", warnt der Deutsche. Die Niederösterreicher hatten übrigens zuletzt im Horr-Stadion 2:0 gesiegt.

Afolabi angeschlagen

"Wir müssen gewinnen, damit wir einerseits den Anschluss in der Tabelle auf Rapid und den GAK nicht verlieren und andererseits mit Selbstvertrauen nach Frankreich fahren können", sagt Löw, der nach dem 0:2-Rückstand im Derby in Hütteldorf die Moral seiner Schützlinge besonders lobte. "Wir waren letztlich sogar dem 3:2 näher." Der Feldherr bangt für die CL-Generalprobe gegen Admira noch um die angeschlagenen Afolabi und Troyansky (beide Muskelverhärtung), Dundee und Panis fallen mit Rückenproblemen sicher aus.

Flögel wieder spielberechtigt

"Afolabi hat am Donnerstag nicht trainiert, Risiko werde ich keines eingehen", so der Trainer, dem nach der Sperre Flögel wieder zur Verfügung steht. Löw hat den Teamkapitän als Stadion-Besucher gegen Costa Rica gesehen und ihm ein "gut gespielt" bescheinigt. Dass Flögel zuletzt nur Austria-Reservist war, aber im Gegensatz zu Austria-Käpitän Michael Wagner im Nationalteam zum Einsatz kam, wollte der Trainer nicht kommentieren. Ebenso nicht Hans Krankls Aussagen ("Mit Flögels Aufstellung wollte ich ein Zeichen setzen").

"Härtefälle wird es immer geben"

"Ich finde es nicht gut, wenn sich der Teamchef in Vereinssachen einmischt, ich tue es umgekehrt auch nicht. Außerdem kennt Krankl nicht alle Interna, ich sehe die Spieler hingegen jeden Tag", konterte Löw, dem solche Kommentare nur am Rande tangieren. Er habe jedenfalls immer die selben acht oder neun Spieler stets eingesetzt. "Und wenn einer einmal auf der Bank sitzen muss, dann soll er nicht gleich heulen. Härtefälle wird es immer geben", sagt der Austria-Trainer, der über den Konkurrenzkampf innerhalb seines Kader froh ist.

Blanchard einsatzbereit

Ebenso erfreut ist der Schwabe darüber, dass Jocelyn Blanchard und Radoslaw Gilewicz zuletzt im Training stark aufgezeigt hätten. "Der Franzose hat sich in punkto Schnelligkeit, Spritzkeit sowie körperlich deutlich verbessert. Er besitzt ein gutes Auge und Spielintelligenz, wird langsam ein Thema und kann eine Verstärkung sein." Und der Pole dürfte seinem Spitznamen "Rado-Goal" wieder alle Ehre machen. "Er zeigt sich zum ersten Mal so wie man ihn kennt, harmoniert mit Janocko und Vastic gut und schoss in einem Trainingsspiel vier Tore."

Olympique erst ab Sonntag ein Thema

Über Olympique darf laut Löw erst ab Sonntag offiziell wieder geredet werden, aber der Daum-Nachfolger selbst gab für die Reise an die Cote d'Azur schon jetzt die Parole aus: "Wir haben Marseille noch nicht abgehakt, sondern glauben an unsere Chance". Das Unternehmen Südfrankreich startet am Montag Früh mit einem Lauda Air-Charter. In Marseille werden noch drei Übungseinheiten absolviert. "Wir fliegen deshalb schon Montag, weil wir uns gezielt und in aller Ruhe vorbereiten wollen", erklärt Löw.(APA)