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Foto: apa/dpa/mittenzweig
Wien - Einen Schlag gegen die illegale Prostitution zu landen war das Ziel einer Schwerpunktaktion am Donnerstag Abend im "Stuwerviertel" und im Bereich rund um den Praterstern in Wien-Leopoldstadt. Vor Schulbeginn sollte wieder ein "deutliches Lebenszeichen" gesetzt werden, erklärte Peter Goldgruber, Leiter der Sicherheits- und Verkehrspolizeilichen Abteilung der BPD Wien, während der Aktion gegenüber der APA.

Neben der Prüfung von Lokalen und Geschäften gab es nahezu lückenlose Verkehrskontrollen bei Pkw. Die Bilanz des mehrstündigen Einsatzes: Sieben Festnahmen (fünf nach den Bestimmungen des Fremdengesetzes, zwei nach den Bestimmungen des Verwaltungsstrafgesetzes), 35 Anzeigen, 72 Identitätsfeststellungen und 39 Organmandate. Magistratsbeamte verzeichneten weitere 44 Anzeigen.

Großaktionen gehen weiter

Die Großaktionen werden weitergeführt, kündigte Goldgruber an. Auf der Äußeren Mariahilfer Straße hätten sie bereits Erfolg gezeigt. Parallel dazu sollen bestimmte Plätze als Maßnahme gegen Suchtgifthandel und Handtaschendiebstähle intensiv überwacht werden.

In drei Wellen waren uniformierte und Kriminalbeamte mit dem Zoll und dem Wiener Magistrat vom Nachmittag bis in die Nachtstunden unterwegs. "Ohne besondere Vorkommnisse" verliefen die Lenkerkontrollen und die Überprüfungen der zahlreichen kleinen und "Kleinst"-Geschäfte. Fündig wurden die Beamten dann beim Check der Videotheken. In einer Kabine überraschten die Beamten einen "Kunden" mit einer 15-jährigen nicht in Österreich gemeldeten Rumänin beim Oralsex. Eine weitere illegale Prostituierte wurde bei der Geschäftsanbahnung erwischt.

Aktion in Rotlichtlokalen

In den Abendstunden starteten fünf Teams zur Schwerpunktaktion in Rotlichtlokalen. Überwacht von Mitgliedern des Menschenrechtsbeirats wurden Animierbetriebe und die dort tätigen Frauen überprüft. Mit dem Wechsel von schummriger Beleuchtung auf Neonlicht verflog mit dem Eintreffen der Beamten jegliches Rotlichtflair. Kunden wurden - wohl wegen der Tageszeit und der Hitze in den Lokalen - kaum angetroffen. Für die "alteingesessenen" Damen des ältesten Gewerbes waren die Überprüfungen nur lästige Routine, Ausweise wurden sofort gezückt.

Die Schwerpunktaktionen wurden in der "Branche" schnell bekannt. So mancher der oft nur als Bar und nicht als Animierlokal gemeldeten Betriebe war - nicht ganz überraschend - geschlossen.

Zahlreiche Anzeigen gegen Gastgewerbebetriebe

Auf Wunsch der Bezirksvorstehung in Leopoldstadt wurden rund 20 ausgewählte Lokale, Bars und Videotheken überprüft. Verstöße gegen das Gewerberecht und gegen das Prostitutionsgesetz wurden sofort angezeigt, hieß es am Freitag in einer Aussendung der Rathauskorrespondenz.

Sieben Betriebschefs hatten gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz verstoßen, insgesamt elf Personen waren illegal in der Gastronomie angestellt. In vier Gastgewerbebetrieben wurden Bescheidauflagen nicht eingehalten. Bei einer Kontrolle einer Gastwirtschaft war der Müll einfach im Hof eines Wohnhauses abgeladen worden. (APA)