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Foto: APA/dpa/Stephanie Pilick
Wien - Bis zu acht Wochen zu früh verlieren heuer laut WWF (Welt Natur Fonds) die Laubbäume ihr Blätterdach. Dies sei ein sichtbares Zeichen dafür, dass der Wald unter der andauernden Trockenheit leide. "Der eigentliche Schaden könnte aber erst nächstes Jahr zur Gänze sichtbar werden. Denn die durch die Hitzeperiode geschwächten Bäume werden wesentlich krankheitsanfälliger sein", sorgte sich Gerald Steindlegger vom Welt Natur Fonds.

Der österreichische Wald leide unter der Hitze und Trockenheit der vergangenen Wochen: Gelbe Blätter säumen die Wege - ein höchst ungewöhnlicher Anblick im Hochsommer. Die vollkommen ausgetrockneten Böden seien eine Folge von weit unterdurchschnittlichen Niederschlägen. Der WWF: "Den Bäumen ist es viel zu heiß. Dadurch verlieren sie ihre Blätter, nicht keimfähige Eicheln fallen viel zu früh zu Boden."

"Unnatürliche" Wälder besonders gefährdet

Besonders gefährdet seien "unnatürliche" Wälder, wie standortfremde Fichtenwälder in Tieflagen. Durch ihr flaches Wurzelwerk kann die Fichte nicht in tiefere Bodenschichten vordringen. Der Zugang zum lebenswichtigen Wasser bleibt ihr dadurch verwehrt. Die Folgen seien Wipfeldürre und erhöhte Anfälligkeit für den Borkenkäfer.

"Wo die Natur Eichen vorsieht, ist kein Platz für die Fichte. Je natürlicher der Wald, desto höher ist die Resistenz gegen derartige Klimaereignisse", erklärt Steindlegger. Noch extremere Temperaturen als innerhalb des Waldes würden auf Kahlschlagflächen herrschen. Auf diesen Freiflächen verdorrten vor allem die jungen Bäume. Um die weitere Klimaveränderung einzudämmen, fordert der WWF die Bundesregierung dringend auf, Maßnahmen zur Treibhausgasreduktion zu setzen und eine naturnahe Waldwirtschaft zu fördern. (APA)