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Guillaume Depardieu beim Festival von Locarno 2002

Foto: APA/epa/Martial Trezzini

Paris - Die Amputation seines rechten Beines hat dem französischen Schauspieler Guillaume Depardieu neue Kraft verliehen. "Ich habe Lust, mich in die Politik einzuschalten und in einem Ministerium für Ökologie und Gesundheit zu arbeiten", sagte der 32-Jährige dem Magazin "Paris-Match", für dessen jüngste Ausgabe er mit seiner Bein-Prothese posierte.

"Man kann alles überstehen, das Leben lohnt sich", fügte Depardieu hinzu. Er habe sich sieben Jahre nach seinem schweren Motorradunfall, mit dem seine gesundheitlichen Leiden begannen, gegen den Rat seiner Angehörigen und der Ärzte zu der Amputation entschieden. Nach 17 Operationen hatten die Ärzte immer noch gehofft, das Bein retten zu können.

"Fähigkeiten zur Reflexion"

Er wolle jetzt aufhören zu rauchen und keinen Alkohol mehr trinken, sagte Guillaume Depardieu, der Sohn des Star-Schauspielers Gérard Depardieu. "Mit der Selbstzerstörung ist es vorbei." Durch die Amputation habe er festgestellt, dass Behinderte "überhaupt nicht in die Gesellschaft integriert sind". Dabei habe er inzwischen erkannt, dass Behinderte "sehr interessante Fähigkeiten zur Reflexion" entwickelten.

Dadurch seien sie den Nicht-Behinderten "immer drei Schritte voraus". Wäre er Firmenchef, dann würde er Behinderte auf hochrangige Posten setzen, schloss Depardieu. Wegen der Gewöhnung an geistiges Training seien sie auch gute Schachspieler. (APA)