San Diego - Einen Tag nach der Geburt eines Panda-Bären sind die Überlebenschancen für den zweiten, noch ungeborenen Zwilling, stark gesunken. Die mit Zwillingen trächtige Pandabärin Bai Yun hatte am Dienstag im Zoo von San Diego (US-Staat Kalifornien) das erste ihrer Babys zur Welt gebracht. Die "Union-Tribune" zitierte am Mittwoch einen Pandabetreuer, der die Lebendgeburt des Geschwisterchens als "zunehmend weniger hoffnungsvoll" bezeichnete.

Die Experten rechneten inzwischen mit einer Totgeburt. Der nur 120 Gramm schwere Erstgeborene, dessen Geschlecht noch nicht bestimmt werden konnte, ist dagegen wohlauf.

Die etwa zwölf Jahre alte Pandadame Bai Yun hatte bereits im August 1999 ein Pandamädchen geboren. Mit der Ankunft des ersten Zwillings stieg die Zahl der beliebten Bambusfresser im Zoo von San Diego auf vier an. Es handelt sich damit um die zahlenmäßig größte Panda- Gruppe in einem Zoo außerhalb ihres Herkunftslandes China. Ihr Bestand ist weltweit ernsthaft bedroht.

In freier Wildbahn häufig

Bai Yun hatte sich für die Geburt abseits von den Blicken der Zoobesucher in ein Nest aus zerkleinertem Bambus zurückgezogen. Zwillingsgeburten kommen in der freien Wildbahn häufig vor. Doch gewöhnlich ziehen die Eltern nur ein Baby auf und weisen das andere zurück.

Die Pandamutter hatte sich im März mit dem gleichaltrigen Männchen Gao Gao gepaart und war außerdem mit dem Sperma des älteren Pandas Shi Shi künstlich besamt worden. Letzterer hatte über Jahre hinweg wenig Interesse an dem Weibchen gezeigt und lebt inzwischen wieder in China. Die Vaterschaft soll später durch genetische Tests geklärt werden. (APA/dpa)