Linz - Das Verhältnis der Österreicher zum Euro - das mutet wie eine "Zwangsehe" an. Zu dieser Einschätzung kommt das Linzer Meinungsforschungsinstitut "spectra" nach einer Befragung von 500 für die Gesamtbevölkerung ausgewählten Personen im Juli, also eineinhalb Jahre nach der Einführung der neuen europäischen Währung. Weit verbreitet war dabei noch immer der Vorwurf, der Euro sei ein "Teuro".

Bei der Umfrage erklärten noch 75 Prozent, das Gefühl für Preise in Euro sei schlechter als mit dem Schilling. Immerhin hat der Anteil dieser Personen aber im Vergleich zu einer ähnlichen Umfrage im Jänner schon um vier Prozentpunkte abgenommen. 25 Prozent haben demnach beim Euro ein gleich gutes Preisgefühl wie beim Schilling.

"Schwer" oder sogar "sehr schwer" vom Schilling getrennt haben sich 47 Prozent, ein Höchstwert in den bisherigen Umfragen. Weil gleichzeitig der Anteil jener, die sich mit dem Euro sehr gut oder gut "angefreundet" haben, um neun Prozentpunkte auf insgesamt 62 Prozent gestiegen ist, drängt sich für die Meinungsforscher die Schlussfolgerung auf, dass die Beziehung zum Euro eine Art "Zwangsehe" darstelle: "Es bleibt den Menschen nichts anderes übrig, als sich mit dem Euro abzufinden. Wirklich lieben tun sie ihn nicht".

Die Liebe halte sich deshalb in Grenzen, weil die neue Währung noch immer unter dem Ruf eines "Teuro" leidet. 87 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass die Preise nach dem Umstieg auf den Euro gestiegen sind. Ihr Anteil ist zuletzt nur um einen Prozentpunkt geringer geworden.(APA)