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Aufständische in Falluja

Foto: AP

Falluja - Im Westen des Irak haben Aufständische der extremistischen Gruppierung Islamischer Staat im Irak und in der Levante (ISIL/ISIS) einen Staudamm unter ihre Kontrolle gebracht, um Wasser als strategische Waffe gegen den Vormarsch von Regierungstruppen einzusetzen. Der irakische Ministerpräsident Nuri al-Maliki warf den Islamisten vor, die bisherige Zurückhaltung der Armee ausgenutzt zu haben.

Sie hätten zeitweise fast alle Schleusen geschlossen, dadurch habe der aufgestaute Euphrat weite Gebiete rund um die von Rebellen besetzte Stadt Falluja überschwemmt, erklärte ein regierungsfeindlicher Stammesführer aus der Region am Freitag. So solle der Vormarsch der Armee auf Falluja gestoppt oder zumindest erschwert werden. Zugleich würden Gebiete flussabwärts kaum noch Wasser erhalten.

"Es ist ein abscheuliches Verbrechen, Wasser als Waffe einzusetzen und Menschen dursten zu lassen", sagte Regierungsberater Un Dhiyab. Die Schließung der Schleusen werde schwerwiegende Folgen haben. Der Staudamm liegt rund fünf Kilometer südlich von Falluja. Die Stadt war vor kurzem von ISIL-Kämpfern eingenommen worden, die im Irak und Syrien einen islamistischen Staat gründen wollen.

Al-Maliki warf den Islamisten vor, die bisherige Zurückhaltung der Armee rund um Falluja ausgenutzt zu haben. Die Lage sei mit der Besetzung des Staudamms deutlich komplizierter geworden, erklärte er in seiner wöchentlichen Fernsehansprache. Es bleibe ihm keine andere Wahl, als auf Konfrontation zu gehen. Die Armee kündigte eine Offensive an, um den Staudamm wieder unter die Kontrolle der Regierung zu bekommen. (APA/Reuters, 11.4.2013)