Wolfsberg/Grödig - Auch wenn die jüngsten Ergebnisse nicht dafür sprechen - noch lebt Grödigs Chance auf einen Europacupplatz. Soll das gelingen, muss nach drei Niederlagen en suite (Torverhältnis 1:13) am Samstag (19.00 Uhr) beim WAC aber wieder ein Sieg her. Die Personaldecke ist dünner denn je, Trainer Adi Hütter gab sich dennoch optimistisch: "Fakt ist, dass wir noch eine theoretische Chance haben."

Hütter musste vor dem Gang ins Lavanttal freilich auch zugeben, dass "die Austria natürlich die Trümpfe klar in der Hand hat". Man müsse die Heimreise aus Kärnten zumindest mit einem Punkt im Gepäck antreten. "Aber eigentlich müssen wir fast gewinnen." Immerhin sind die Grödiger, die nur eine der jüngsten acht Partien gewinnen konnten, die zweitstärkste Auswärtsmannschaft.

Trotz der katastrophalen Personalsituation gab sich Hütter optimistisch: "Vielleicht können wir sogar eine Überraschung liefern", meinte der 44-Jährige, der ja bereits seinen Abschied im Sommer bekanntgegeben hat. Die Trainersuche hat begonnen. ÖFB-U21-Coach Werner Gregoritsch sagte schon ab, als möglicher Kandidat gilt St.-Pölten-Coach Gerald Baumgartner, der mit Pasching 2013 den Cupsieg holte.

Weniger Sorgen muss sich Hütter um die Aufstellung für das WAC-Spiel machen. Nach einem Radunfall von Florian Hart wuchs das Lazarett auf sieben Spieler an, noch dazu sind Peter Tschernegg und Marco Perchtold gesperrt. Stefan Nutz muss wohl trotz seines Kahnbeinbruchs einlaufen. Und weil Einsergoalie Cican Stankovic verletzt und Ersatzgoalie Adnan Adilovic wegen eines Vergehens bei den Amateuren gesperrt ist, wird der 44-jährige Tormanntrainer Michael Schwaiger auf der Bank Platz nehmen.

Wesentlich besser lief es zuletzt für Wolfsberg. Nach vier Schlappen hintereinander erfingen sich die "Wölfe" mit einem 4:0 gegen Wr. Neustadt und einem 1:0-Erfolg in Innsbruck wieder. "Wir haben derzeit einen kleinen Lauf und haben gesehen, dass wir auch schwierige Spiele wie letztens gegen Innsbruck gewinnen können, wenn wir bis zum Schluss kämpfen", meinte Flügelspieler Manuel Kerhe. Er war überzeugt: "Mit der richtigen Einstellung wird uns der erste Sieg gegen Grödig gelingen."

Trainer Dietmar Kühbauer erwartet in seiner 25. Partie als WAC-Coach allen Grödiger Personalnöten zum Trotz einen "guten, motivierten Gegner. Es wäre schlimm, zu sagen, dass wir da kampflos gewinnen." Angesichts acht Punkten Rückstands auf Platz drei sind die Chancen auf einen Europacupplatz wohl nur noch theoretischer Natur, Kühbauers Ziel ist es nun, "einfach zu punkten". Die Motivation sollte groß genug sein. Mit Austria (auswärts), Sturm Graz (heim), Admira Wacker (a) und Salzburg (h) wartet noch ein attraktives Restprogramm. Dann sollen auch Spieler mehr Einsatzzeit erhalten, die bisher nur wenig zum Zug gekommen sind. (APA - 11.4. 2014)

Mögliche Aufstellungen und technische Daten:

Wolfsberger AC - SV Grödig (Samstag, 19.00 Uhr, Lavanttal-Arena, SR Drachta). Bisherige Saisonergebnisse: 3:4 (a), 1:1 (h), 0:3 (a)

WAC: Dobnik - Standfest, Sollbauer, Rnic, Baldauf - Schwendinger, Putsche - Kerhe, Jacobo, Gotal - P. Zulj

Ersatz: A. Kofler - Seebacher, Jovanovic, Suppan, Micic, Segovia, Falk

Es fehlen: Silvio, Hüttenbrenner, Polverino (alle verletzt)

Grödig: Fend - Potzmann, Karner, Cabrera, Martschinko - M. Leitgeb, Nutz - Huspek, Tomi, Elsneg - Trdina

Ersatz: Schwaiger - Maak, Hayden, Sigurdsson

Es fehlen: Perchtold, Tschernegg, Adilovic (alle gesperrt), Hart, Strobl, C. Stankovic, Schubert, Boller, Fountas, Handle (alle verletzt)