Linz - Horrorspezialist Dario Argento, Vertreter des italienischen Subgenres Giallo, kommt zum Linzer Filmfestival Crossing Europe. Im Gepäck hat er "Dracula 3D", eine trashige B-Movie Adaption des Bram-Stoker-Klassikers. 184 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme aus insgesamt 37 Staaten werden in der elften Auflage von 25. bis 30. April gezeigt, kündigte Intendantin Christine Dollhofer an. Neu ist ein Social Awareness Award, der sowohl für eine herausragende internationale Dokumentation als auch an einen lokalen Kreativen vergeben wird. Beim heurigen Festival winken in Summe Preisgelder von 31.000 Euro.

Eröffnet wird mit zwei Weltpremieren: Ella Raidels Doku "Double Happiness" beleuchtet einen schrägen Kulturtransfer, den chinesischen Klon der oö. Touristen-Attraktion Hallstatt. Dietmar Strauch hat die Linzer HipHopper Texta begleitet und liefert "In & Out" quasi als Geschenk zum 20. Band-Geburtstag. Vier weitere Filme werden zum Crossing-Europe-Start erstmals in Österreich gezeigt: In "L'Escale/Stop Over" trifft Kaveh Bakhtiari seinen iranischen Cousin, der gemeinsam mit anderen Migranten ohne gültige Dokumente in einer griechischen Kellerwohnung gestrandet ist. Jonathan Glazers "Under The Skin" hat trotz seiner prominenten Hauptdarstellerin Scarlett Johansson als außerirdische Femme fatale keinen Österreich-Starttermin. "Un Chateau En Italie/Ein Schloss in Italien", eine Tragikomödie von Valerie Bruni Tedeschi über eine Mittvierzigerin in diversen familiären Malaisen, wiederum kommt am 9. Mai auch regulär in die Kinos. Zum Beginn der Genrekino-Sektion "Nachtsicht" gibt es Alex de la Iglesias Horrorkomödie "Las Brujas De Zugarramurdi/Witching And Bitching" über Wirtschaftskrise und Geschlechterkampf.

Unter dem Titel "Focus On: Music" macht Crossing Europe das europäische Musikvideoschaffen zu einem Schwerpunkt. Das Tribute ist der britischen Regisseurin Joanna Hogg gewidmet, zu sehen ist u.a. "Caprice", in dem Tilda Swinton ihre erste Filmrolle hatte. Artist in Residence in Kooperation mit dem Offenen Kulturhaus OÖ ist der Spanier Fernando Sanchez Castillo, der sich ironisch-provokant mit der politischen Geschichte seines Heimatlandes auseinandersetzt. Abgerundet wird das Programm durch Diskussionen zu Themen wie Gender Equality und die täglichen Nightlines mit Konzerten und DJs. Beendet wird das Festival, das heuer ein Budget von etwas mehr als 500.000 Euro hat, mit der Uraufführung von Kurt Palms "Kafka, Kiffer und Chaoten". (APA/red, 11.4.2014)