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Im Erhebungszeitraum 2012 kamen in Österreich 36 Menschen durch Mord, Totschlag oder vorsätzliche Verletzungen ums Leben.

Foto: APA/ROLAND SCHLAGER

London - Im Jahr 2012 sind etwa 437.000 Menschen weltweit Opfer von vorsätzlichen Tötungsdelikten geworden, berichten die Autoren einer aktuellen Studie des UN-Büros zur Bekämpfung von Drogen und Kriminalität (UNODC). Bei der bisher einzigen Erhebung dieser Art gab das UNODC 2011 die Zahl der zivilen Tötungsdelikte für das Jahr 2010 noch mit rund 468.000 an.

Die aktuellen Zahlen zeigen einmal mehr, dass Mord ein "Männerproblem" ist: 80 Prozent der Opfer und 95 Prozent der Täter sind Männer. 15 Prozent aller Morde haben mit häuslicher Gewalt zu tun - davon allerdings sind vor allem Frauen betroffen.

Während männliche Mordopfer in den meisten Fällen von jemandem umgebracht werden, den sie nicht oder nicht gut kennen, fallen Frauen in fast 50 Prozent der Fälle jemandem aus ihrem nächsten Umfeld zum Opfer. Die überwältigende Mehrheit (70 Prozent) aller Todesfälle in Zusammenhang mit häuslicher Gewalt betrifft Frauen. "Das Zuhause kann der gefährlichste Ort für Frauen sein. Es ist tragisch, dass die Personen, die ihre Lieben beschützen sollten, zu ihren Mördern werden", sagte Jean-Luc Lemahieu vom UNODC bei der Präsentation der "Global Study on Homicide 2013" am Donnerstag in London.

Hohe Mordrate in wenig besiedelten Gegenden

Auffallend ist auch, dass beinahe die Hälfte aller Morde in Regionen passiert, die gerade einmal elf Prozent der Weltbevölkerung beheimaten. Andererseits leben die meisten Menschen dort, wo relativ niedrige Mordraten vorherrschen, nämlich in Europa, Asien und Ozeanien. Die durchschnittliche Mordrate beträgt 6,2 pro 100.000 Personen, im Süden Afrikas und in Mittelamerika wurden aber mehr als viermal so hohe Quoten festgestellt.

Weltweit gesehen ist mehr als eines von sieben Mordopfern ein Mann im Alter zwischen 15 und 29 Jahren aus Nord- oder Südamerika. Mehr als die Hälfte aller Getöteten erreichten den 30. Geburtstag nicht.

Vier von zehn Tötungsdelikten werden laut der Studie mit Schusswaffen verübt. Ein Viertel der Täter tötet mit diversen Klingen oder sonstigen spitzen Gegenstände. Etwas mehr als ein Drittel der Ermordeten fällt anderen Tötungsarten, beispielsweise Strangulation oder Gift, zum Opfer. (APA/red, derStandard.at, 10.3.2014)