Hamid Abutalebi soll 1979 bei der Besetzung der US-Botschaft dabei gewesen sein. 

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Wien / New York / Teheran - Just während in Wien die Verhandler des Iran und der P5+1 (Uno-Vetomächte plus Deutschland) zusammentrafen, kam aus Teheran die Bestätigung: Hamid Abutalebi sei zum iranischen Uno-Botschafter in New York ernannt worden. Zuvor waren dazu bereits Töne des Missfallens aus den USA gekommen: Abutalebi soll bei der Besetzung der amerikanischen Botschaft in Teheran im Jahr 1979 beteiligt gewesen sein (was er selbst bestreitet: Er habe nur als Übersetzer gedient). Abutalebi, der bereits mehrere Diplomatenposten, auch in der EU, innegehabt hat, gilt jedenfalls heute nicht als Hardliner. Wie auch immer, Teheran hat sich die Einmischung am Mittwoch verbeten.

Irans Außenminister Mohammed Javad Zarif wollte in Wien sein Interview, das er dem Standard gemeinsam mit der APA gab, nur zu den Atomverhandlungen geben. Auf die "Hintergrundgeräusche" angesprochen, zeigte er sich gelassen: Das mache das Leben erst interessant. Nicht nur im Iran, auch in den anderen Staaten gebe es die unterschiedlichsten Meinungen zu den Verhandlungen. Aber letztlich müssten die Regierungen entscheiden - und im Iran sei die Regierung Hassan Rohani durch die Wahlen stark legitimiert. Rohani sei auch gewiss einer, der seine Wahlversprechen einhalten werde - aber innerhalb der Parameter der iranischen Gesellschaft, die eine traditionell religiöse sei.

Die nächste Atomgesprächsrunde wird am 13. Mai stattfinden, Wien bleibt weiter Tagungsort. Nach der Situation der iranischen Wirtschaft gefragt, betonte Zarif, dass hausgemachte Probleme beseitigt werden müssen: Es brauche mehr "Disziplin", um die Wirtschaft gegen Druck von außen widerstandsfähiger zu machen. Dass mit einem Abkommen im Atomstreit die Sanktionen fallen müssen, sei ganz klar, so der Außenminister. Im Moment habe die Gegenseite noch nicht alle Zusagen, die im Genfer Aktionsplan gemacht wurden, erfüllt. (guha/DER STANDARD, 10.4.2014)