Current Affairs: Harry Prünster.

Foto: ORF Tirol

Wien - Rechenschaft ablegen muss der ORF jährlich vor dem Nationalrat: Hat er seine öffentlich-rechtlichen Aufträge erfüllt - und wie? Natürlich hat er, sagt auch sein neuer Jahresbericht 2013 auf 197 Seiten. Und wie!

Der ORF verdient seine Rundfunkgebühren laut Gesetz etwa mit "jedenfalls auch anspruchsvollem" Programm im Hauptabend. In die für den Jahresbericht 2013 zum Nachweis herangezogenen Beispielwochen fallen etwa eine österreichische Opernproduktion (La Fanciulla del West), die österreichischen Krimiserien "Janus", "Vier Frauen und ein Todesfall" und "Copstories". Wie auch die viel besprochene Science-Fiction-Serie "Under the Dome". Sie lief in Deutschland gebührenfrei im Privatsender ProSieben.

Der ORF muss auch die Genres Information, Unterhaltung, Kultur und Unterhaltung in "angemessenem" Verhältnis anbieten. Im Fernsehen fand die Medienbehörde: in jedem Kanal. Die zweite Instanz bezog die Ausgewogenheit auf das gesamte ORF-Programmbukett mit ORF 3 für Kultur und Info sowie ORF Sport Plus.

Seit diesem von Privatsendern initiierten Verfahren lässt der ORF Kommunikationswissenschafter der Uni Wien (um den vor kurzem verstorbenen Hannes Haas) Sendungen zu Genres zuordnen und deren Verhältnis für den ORF und seinen Jahresbericht bemessen. Über alle ORF-Fernsehkanäle laut Bericht: Info 21 Prozent, Unterhaltung 32, Kultur 19, Sport 29.

Wie weit diese Felder sind, zeigt traditionell etwa die insbesondere Promotionzwecken dienende Sendung "Harrys liebste Hüttn" mit Harry Prünster. Auch die Wissenschafter der Uni hätten dieses Format dem Bereich Information zugeordnet, erklärt der ORF auf Anfrage. Konkret der Rubrik "Current Affairs/Politik/Magazine/Diskussionen" - die ja von "Report" und "Im Zentrum" bis "Sommerzeit" reicht. (fid, DER STANDARD, 10.4.2014)