Eingebildete Kranke haben in Frankreichs Hochkultur einen Ehrenplatz. Super-Hypochonder, der neue Film von Dany Boon - seit Willkommen bei den Sch'tis ein Superstar des höheren Klamauks - leistet nun für die populäre Komödie Ähnliches wie Molière fürs Theater.
Romain ist ein besonders grell gezeichnetes Beispiel, das seinen Arzt (Kad Merad) mit Scheinwehwehchen zur Verzweiflung treibt. Eine Konstellation, die zunächst an den Bill-Murray-Klassiker Was ist mit Bob? erinnert - wenngleich sich der psychisch Kranke, trotz großer Anstrengungen, erst nicht verkuppeln lässt. Wirklich lustig wird Boons Film, sobald er sich zur Verwechslungskomödie mausert: Als vermeintlicher Revolutionsführer aus dem Osten muss Romain lernen, seine hochentwickelte Empfindlichkeit zu überspielen. Boon ist nie besser als in diesen doppelbödigen Situationen. Sein Leiden bleibt noch in der Verstellung sichtbar. (kam, DER STANDARD, 10.4.2014)