Tokio -  In Japan sind 17 Menschen nach der Injektion eines im November zugelassenen Medikaments gegen Schizophrenie gestorben. Wie die japanische Vertretung des internationalen Pharmakonzerns Janssen Pharmaceuticals am Mittwoch mitteilte, starben die Patienten unter anderem an Herzinfarkten und Lungenembolien, andere erstickten an ihrem Erbrochenen.

Es war aber noch unklar, ob tatsächlich das Medikament direkt für die Todesfälle verantwortlich ist. Der Konzern wies Ärzte in Japan an, das Medikament mit großer Sorgfalt anzuwenden und auf mögliche Nebenwirkungen, vor allem in Kombination mit anderen anti-psychotischen Mitteln, zu achten. Die Substanz bleibt demnach nach der Injektion mindestens vier Monate im Körper. Einige der Patienten starben erst rund 40 Tage nach Verabreichung.

Das Mittel Paliperidon ist weltweit in 78 Ländern zugelassen, seit November wird es in Japan verabreicht. Seitdem wurden dort fast 11.000 Menschen damit behandelt. Laut Information der Janssen-Cilag Pharma GmbH in Wien, ist der Wirkstoff auch in Österreich zugelassen, jedoch ist er selten in Verwendung, da er nicht rückerstattet wird. (APA, 9.4.2014)