Köln - Mit zehn Galerien ist Österreich heuer auf der Spitzenmesse des deutschen Kunstmarkts vertreten: Ab Donnerstag gehen in Köln bis zum Sonntag insgesamt 200 Aussteller aus 25 Ländern mit Angeboten von der klassischen Moderne bis heute bei der Art Cologne an den Start. Aus Österreich sind die Galerien Hilger, Christine König, Konzett, Krobath, Bernd Kugler, Nächst St. Stephan, Ruberl, Thaddaeus Ropac, Thomas Salis art & design sowie die Galerie Elisabeth & Klaus Thoman mit dabei.

Zu den am stärksten beachteten Werken am Preview-Tag gehören zwei Stillleben von Ernst Ludwig Kirchner, eine Reihe von Aktdarstellungen von George Grosz und das Aquarell "Soubrette" von Otto Dix, das jahrzehntelang verschollen war. "Die Erwartungen sind sehr hoch und die Stimmung ist definitiv positiv", sagte ein Messesprecher.

Die Preisspanne reiche von Werken für 100 Euro bis zu Spitzenwerken für mehrere Millionen, sagte Art-Cologne-Direktor Daniel Hug. In dieser Güte sei das in Deutschland einzigartig. Nach einer schweren Krise vor knapp zehn Jahren hat sich die Art Cologne seit 2008 unter der Führung des Amerikaners Hug spektakulär erholt. Unter den Ausstellern sind jetzt wieder Top-Galeristen wie David Zwirner aus New York. Dessen Vater Rudolf Zwirner gehörte 1967 zu den Initiatoren der heute ältesten Kunstmesse der Welt, die anfangs Kölner Kunstmarkt hieß.

Neuer Filmbereich und Sektor "Collaborations"

Erstmals wartet die Art Cologne dieses Jahr mit einem Filmbereich auf. Hug sagte der dpa, er habe immer schon ein Format für Bewegtbildkunst gewollt. Die meisten Videos, die jetzt in einer Kinolounge gezeigt würden, seien nur kurz, so dass man sie sich gut zwischendurch anschauen könne.

Zusammen mit dem amerikanischen Galerienverband NADA präsentiert die Art Cologne außerdem erstmals den Sektor "Collaborations". Dabei gehe es darum, dass mehrere Galerien oder Künstler gemeinschaftliche Arbeiten präsentierten, sagte Hug. "Es ist ein ganz neues Messeformat, ich bin sehr gespannt."

Im vergangenen Jahr hatte die Messe 55.000 Besucher angezogen. Diesmal wurden die Kunstliebhaber in der Eingangshalle von einem - unverkäuflichen - Werk des chinesischen Künstlers Ai Weiwei empfangen, das dieser eigens für die Messe konzipiert hat. Auf einer großen Fotowand sind Bilder der Blumensträuße zu sehen, die er seit 2013 aus Protest gegen sein Reiseverbot jeden Morgen in den Korb eines Fahrrads vor seinem Atelier in Peking steckt. (APA, 9.4.2014)