Rechts unten der Stern HD 83535, der wie ein Diamant auf dem "Ring" Abell 33 zu sitzen scheint - tatsächlich ist er weit von ihm entfernt. Nahe dem Zentrum von Abell 33 ist der Weiße Zwerg zu erkennen, der den planetarischen Nebelzum Leuchten bringt. Zusammen sind Weißer Zwerg und Nebel die Überreste eines Sterns, der einst unserer Sonne ähnelte.

Foto: ESO

Garching/Santiago de Chile - Astronomen reichern ihre Aussendungen heutzutage gerne mit blumigen Verweisen auf die Popkultur an - da ist es fast ein Wunder, dass hier nicht von "Galadriels Ring" oder ähnlichem die Rede ist. Immerhin einem "Diamantring" ähnle der planetarische Nebel Abell 33, der auf einer neuen Aufnahme der Europäischen Südsternwarte (ESO) zu sehen ist.

Planetarische Nebenl heißen so, weil es sich um oft kugelförmige und bunte, zugleich aber leuchtschwache Objekte handelt: In der Frühzeit der modernen Astronomie wurden sie daher für Planeten gehalten. Tatsächlich handelt es sich bei solchen Nebeln um die abgestoßenen Hüllen von Sternen ähnlich unserer Sonne, die das Stadium des Roten Riesen hinter sich gelassen haben. Während vom eigentlichen Stern im Zentrum ein Weißer Zwerg übrigbleibt, ist die abgestoßene Hülle aus Gas und Plasma für einige zehntausend Jahre als planetarischer Nebel zu sehen.

Aktuelles Beispiel ist der rund 1.500 Lichtjahre von der Erde entfernt im Sternbild Wasserschlange gelegene Nebel Abell 33. Dieser ist besonders symmetrisch- anders als die meisten planetarischen Nebel, die unregelmäßig geformt sind; je nachdem, welche Kräfte auf die Gashülle einwirken. Das nun veröffentliche ESO-Bild zeigt deshalb ein "Ring"-Motiv, weil sich zum Zeitpunkt der Aufnahme der Stern HD 83535 am äußeren Rand des kreisförmig erscheinenden Nebels befand: Eine optische Täuschung genau genommen, denn tatsächlich befindet sich der Stern etwa auf halbem Weg zwischen Nebel und Erde. Die Aufnahme gelang mit dem Very Large Telescope (VLT) der ESO in Chile. (red, derStandard.at, 12. 4. 2014)