Die seit Jahren niedrigen Zinsen treiben US-Investoren zunehmend dazu, ihr Geld in Ramsch-Anleihen mit höherer Rendite zu stecken. Das schreibt der IWF in seinem heute veröffentlichten Finanzstabilitätsbericht. In den vergangenen drei Jahren seien doppelt so viele Ramsch-Anleihen begeben worden wie in den drei Jahren vor der Krise. Die 378 Milliarden Dollar an ausstehenden Junk-Anleihen seien ein neuer Rekord, so der IWF. Eine Anleihe gilt dann als spekulativ oder eben Ramsch, wenn ihr Rating schlechter als BBB ist.
Der IWF warnt außerdem davor, dass immer mehr Anleihen begeben werden, die den Investoren weniger Sicherheiten bieten. Verschlechtert sich die Finanzlage des Schuldners, hat der Investor weniger oder gar keinen Zugriff auf das Unternehmen. Die Organisation sieht eine ähnliche Entwicklung wie vor der Finanzkrise: "Wie damals könnte das zu höheren Ausfallsraten führen und den Wirtschaftsaufschwung dämpfen."
Neben dem starken Anstieg der Ramsch-Anleihen würden Kredite an bereits hochverschuldete Unternehmen das Siebenfache des Ergebnisses dieser Firmen ausmachen, schreibt der IWF weiter. Das sei nahe am Niveau zwischen 2006 und 2008. Nachdem solche Kredite am Höhepunkt der Krise fast ganz vom Markt verschwunden sind, ist ihr Volumen mit dem Ende des Vorjahres wieder deutlich über dem vor der Finanzkrise.
(sat, derStandard.at, 9.4.2014)