Das Galaxy S5 soll Samsung einmal mehr die Marktführerschaft im Android-Bereich sichern.

Foto: Andreas Proschofsky / derStandard.at

In Fragen Verarbeitung gibt es erfreulich Fortschritte. Allen voran greift sich die Rückseite durch die leichte Textur nun wesentlich besser an.

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Eines der Highlights der neuen Hardwaregeneration: Das S5 ist wasserdicht. 30 Minuten lang hält es bei maximal einem Meter Tiefe durch.

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Um dies zu ermöglichen, gibt es eine Plastikabdeckung für den an er Unterseite angebrachten MicroUSB 3.0 Port.

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Die aktuellste Touchwizversion präsentiert sich im Vergleich zu früheren Versionen nicht nur optisch etwas schlanker, es werden auch deutlich weniger Apps von Haus aus installiert.

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Leider kann das Lob nicht universell gelten. So ist der neue Einstellungsbereich reichlich unübersichtlich geworden. Anmerkung: Der Screenshot zeigt nur einen kleinen Ausschnitt aller verfügbaren Optionen.

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Ein vollständiger Reinfall ist der Pulsmesser, der wahlweise unzuverlässige oder gar keine Ergebnisse liefert.

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Die Kamera des S5 liefert im Schnitt sehr gute Bilder, auch der...

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...HDR-Modus kann überzeugen.

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Ein nettes Extra ist der "Selective Focus" der einen Tiefenschärfeneffekt mit...

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...wechselbarem Fokus bietet. Das Feature bietet nicht so viel Flexibilität wie HTCs UFocus, bietet dafür aber optisch ansprechendere Ergebnisse.

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Auch im Dunklen sind die Fotos des S5 durchaus gut, allerdings ist eine gewisse Tendenz zur zu stärken Glättung durch die Kamerasoftware unübersehbar ist.

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Apropos Kamerasoftware: Diese ist nun etwas übersichtlicher gestaltet als in früheren Version, ein Plus sind die vielen Einstellungsoptionen.

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In Fragen Performance liefert das S5 das zu Erwartende, und damit einen Platz an der Spitze des Android-Testfelds, auch wenn der Abstand zur letzten Hardwaregeneration vergleichsweise gering ausfällt.

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Auch wenn Android längst das dominante Betriebssystem im Smartphonebereich ist, speist sich diese zahlenmäßige Vorherrschaft doch vor allem aus der Vielfalt der verfügbaren Geräte. Mit den Verkaufszahlen eines iPhone kann eigentlich nur ein einziges Gerät halbwegs mithalten: das jeweils aktuelle Topmodell der Galaxy-S-Reihe von Samsung. Ein Jahr nach dem höchst erfolgreichen S4 gibt es nun einen neuen Aspiranten auf den Android-Smartphone-Thron - das Galaxy S5.

Äußerlichkeiten

Ein Quell steter Kritik an Samsung und dessen Geräten ist deren Haptik. Vielen mutet die massive Verwendung von Kunststoff und die Verarbeitung des gesamten Smartphones als "billig" an. Mit dem S5 versucht das Unternehmen diesem Vorwurf etwas Wind aus den Segeln zu nehmen - allerdings mit eher gemischten Ergebnissen. So stellt zwar die Verwendung einer leichten Textur auf der Rückseite - ein Trick, den man sich von der ersten Generation des Nexus 7 abgeschaut hat - einen echten Fortschritt dar, da das S5 damit weniger leicht aus der Hand gleitet als sein Vorgänger.

An anderer Stelle kann dieses Lob aber nicht fortgesetzt werden. Vor allem die seitlich angebrachten, im Chrome-Look gehaltenen Knöpfe wirken reichlich billig. Sie lassen sich ohne hinzusehen nur schwer erfassen, und bieten dabei auch keinen klaren Druckpunkt. So bleibt das S5 zwar ein Schritt in die richtige Richtung, aber eben nur ein Schritt. Mit der Verarbeitungsqualität eines HTC One (M8) oder auch des Nexus 5 kann Samsung nicht mithalten.

Soft-Touch

Entgegen den meisten anderen Herstellern hält Samsung weiterhin an seinen Soft-Touch-Knöpfen zur Navigation fest. Das S5 stellt in dieser Frage einen signifikanten Fortschritt dar, da der Menüknopf, von dessen Nutzung Google seit geraumer Zeit abrät, nun endlich durch den Task-Switcher-Button ersetzt wurde. Gegenüber anderen Android-Geräten bleibt die Reihenfolge der Knöpfe zwar weiterhin vertauscht - aber immerhin. Als problematisch erweist sich allerdings, dass die Knöpfe sehr nahe am unteren Rand des Geräts angebracht sind, wird dadurch die Benutzung mit einer Hand doch recht mühsam.

Wasserfest

Was ebenfalls schnell auffällt: Der MicroUSB-Anschluss ist mit einer Abdeckung versehen. Dies hat einen durchaus guten Grund: Das Galaxy S5 ist nach IP67 wasserdicht und staubfest, wie sich auch im Test bestätigt. Bis zu 30 Minuten kann das S5 in flachem Wasser gehalten werden. Samsung folgt damit dem Vorbild von Sony, dessen Xperia Z die diesbezügliche Vorreiterrolle eingenommen hat. Im Gegensatz zur Sony-Lösung kommt das S5 aber sogar ohne Plastikabdeckung für den Mikrofoneingang aus.  Jedenfalls ein echter Pluspunkt für die neue Gerätegeneration. Allerdings gilt es genau darauf zu achten, dass die Rückabdeckung und der Verschluss für den MicroUSB-Port immer gut geschlossen sind, will man das eigene Smartphone nicht aufs Spiel setzen.

Sorgen

Etwas Sorgen bereitet zudem die MicroUSB-Abdeckung, die nicht sehr stabil wirkt. insofern stellt sich die Frage, ob diese die regelmäßige Beanspruchung durch Öffnen und Verschließen für den Ladevorgang dauerhaft unbeschadet überstehen wird. An sich würde sich vielleicht für ein solches Gerät die Möglichkeit des drahtlosen Ladens anbieten, um die physische Beanspruchung minimal zu halten. Diese Option bietet Samsung zwar bislang nicht von Haus aus, immerhin soll Wireless Charging aber durch eine separat erhältliche Rückplatte nachgerüstet werden können.

Bildschirm

Mit einem Gewicht von 145 Gramm und Abmessungen von 142 x 72,5 x 8,1 mm ist das S5 geringfügig schwerer und größer als sein Vorgänger, was sich im Alltag aber kaum bemerkbar macht. Geschuldet ist dieser Umstand der leichten Vergrößerung des Bildschirms auf 5,1 Zoll, das S4 begnügte sich noch mit 5 Zoll. Die Auflösung bleibt dabei mit 1.920 x 1.080 Pixel gleich, woraus eine Pixeldichte von 432 PPI resultiert. In Summe ergibt sich daraus ein hervorragender Bildschirm, der in den letzten Wochen bereits viel Lob von ExpertInnen eingefahren hat.

Viel Lob

Die Darstellung ist gestochen scharf, vor allem aber fällt die herausragende Helligkeit auf, bei derzeit kein anderer Hersteller mithalten kann. Die maximale Helligkeit steigt um 22 Prozent, bei automatischer Helligkeitsanpassung gibt es sogar ein um 47 Prozent helleres Bild als beim S4 - und zwar ohne dabei den Stromverbrauch zu erhöhen. Für Stromsparsituationen kann das Display im Gegenzug deutlich weiter heruntergedimmt werden als bisher.

(Zu) starke Farben

Und doch gibt es eine Ausnahme von diesem Lob: Die Farben des S5 sind viel zu intensiv. Dies schaut zwar zweifellos auf den ersten Blick gut aus - immerhin lässt es andere Geräte vergleichsweise "blass" erscheinen - problematisch wird dies aber bei der Fotodarstellung. Der direkte Vergleich S5-Bildschirm / Realität wirkt so als wären starke Nachbearbeitungsfilter über das Geschehen gelegt worden.

Kamera

Apropos Kamera: Hier legt Samsung im Spezifikationswettlauf noch einmal einen drauf und erhöht von 13 auf 16 Megapixel. Zwar sind Megapixel - gerade in diesen Höhenbereichen - nur begrenzt aussagekräftig für die resultierende Bildqualität, im konkreten Fall wurden aber auch der Sensor (jetzt aus Samsungs eigener Fertigung) und vor allem der Autofokus deutlich verbessert. Also kommt nun ein sogenannter "Phase Detection Auto Focus" zum Einsatz, der im Schnitt in 0,3 Sekunden scharf stellt - und damit fast so schnell wie das HTC One (M8) agiert. In Summe ergibt sich eine äußerst flinke Kamera, die im Schnitt sehr gute Fotos produziert. Lediglich in Low-Light-Situationen kann man mit "Spezialisten" wie dem Lumia 1020 von Nokia weiterhin nicht ganz mithalten.

Bearbeitung

Passend zu den überarbeiteten Kamerakomponenten hat Samsung auch die dazugehörige Software überarbeitet. Diese präsentiert sich nun ein kleines bisschen weniger überladen, und kann mit so manch zusätzlicher Spielerei aufwarten. Dazu gehört der "Selective Focus", der ähnlich wie HTCs UFocus eine Art künstliche Tiefenunschärfe kreiert. Im Gegensatz zur HTC Lösung wird hierfür keine Extra-Hardware eingesetzt, dafür dauert die Aufnahme länger, weil mehrere Schnappschüsse miteinander kombiniert werden. Das Ergebnis sieht dafür bei Samsung deutlich besser aus, auch wenn hier nur zwischen zwei Fokuseinstellungen - nah und weit - gewählt werden kann.

Videos

Wer gerne Videos mit dem Smartphone aufnimmt, wird sich eventuell darüber freuen, dass diese nun mit maximal 3.840 x 2.160 Pixel geschossen werden können, auch wenn hier einmal mehr die Frage nach dem realen Sinn solch einer Auflösung bei einem Smartphone aufkommt. Und der Vollständigkeit halber: Neben der Hauptkamera gibt es natürlich wie gewohnt eine zweite Kamera an der Vorderseite, die dieses Mal mit 2,1 Megapixel aufwarten kann.

Fingerabdruckscanner

Dass Samsung sehr genau hinsieht, was der Mitbewerb so alles treibt, dürfte hinlänglich bekannt sein. Mit dem S5 bestätigt man diesen Eindruck aufs Neue, und liefert wie Apple bei seinem iPhone 5S einen Fingerabdruckscanner mit. Für diesen gilt zunächst das, was schon für Apples Smartphone gilt: Nämlich dass sich biometrische Daten aufgrund ihrer Unaustauschbarkeit sowie der relativ einfachen Fälschbarkeit prinzipiell nicht als ernsthafte Sicherheitsmaßnahme eignen.

Implementationsdefizite

Doch während sich bei Apple noch argumentieren ließe, dass dies zumindest eine kleine - wenn auch trügerische - Verbesserung für all jene darstellt, die sonst gar keine Sperren aktivieren würden, fällt diese Argumentation bei Samsungs Implementation flach. Immerhin der Fingerabdruckscanner des S5 deutlich mühsamer zu benutzen. Der Finger wird nicht wie beim iPhone einfach abgelegt, sondern muss über den im Home-Button angesiedelten Scanner gezogen werden. Ein eher mühsamer Vorgang, der noch dazu nicht mit einer Hand bewältigt werden kann. Insofern wird dieser Mechanismus wohl kaum eine Verlockung für all jene sein, denen schon die Eingabe einer vierstelligen Zahlenkombination zu mühsam ist. Und auch für alle anderen gilt, dass die Eingabe eines guten Codes schneller und sicherer ist. Zumal ja auch noch damit zu rechnen ist, dass die Eingabe nicht immer gleich beim ersten Mal funktioniert. Im Test funktionierte der Scanner zwar relativ zuverlässig, aber dies quasi unter Optimalbedingungen. So gesteht auch Samsung selbst ein, dass es bei Feuchtigkeit - und das kann schon sommerliche Verschwitztheit sein - Probleme geben kann.

Möglichkeiten

Neben dem Entsperren des Geräts lässt sich mit dem Fingerabdruckscanner auch ein spezieller privater Bereich am Gerät sichern. Zudem können Zahlungen bei Samsung und Paypal autorisiert werden. Gerade von letzterem ist allerdings angesichts der geringen Sicherheit, die ein Fingerprintscanner birgt, aktiv abzuraten. In Summe bleibt die erfreuliche Erkenntnis, dass diese Feature optional ist, und es durch die Anbringung im Home-Button zumindest keinen weiteren Platz verbraucht.

Herzschlagsensor

Eine zweite von Samsung angepriesene Hardwareinnovation des S5 ist ein eigener Herzschlagsensor, der neben dem Kamera-Blitzlicht angebracht ist. Im Test erwies sich dieser jedoch als praktisch unbrauchbar, liefert er doch entweder wild wechselnde oder gleich gar keine Werte - und das bei unterschiedlichen TesterInnen. Der große Unterschied zu den zahlreichen kursierenden Apps, die den Puls per Kamera-Flash "messen", wollte sich einfach nicht zeigen. Insofern bleibt fraglich wozu Samsung hier ein eigenes Stück Hardware verbaut hat. Zumal der Hersteller für Fitnessaufgaben ohnehin die Gear Fit im Angebot hat, die für solche Aufgaben besser gerüstet ist.

Prozessor

In Fragen CPU scheint es bei den Smartphoneneuvorstellungen des Frühjahrs 2014 nur eine Wahl zu geben: Den Snapdragon 801 von Qualcomm, der im konkreten Fall mit maximal 2,5 GHz getaktet ist, und vier Prozessorkerne liefert. Die Grafikeinheit ist mit dem Adreno 330 ebenfalls die selbe wie beim HTC One (M8). Größere Sprünge im Prozessorbereich wird es wohl erst wieder kommendes Jahr geben, wenn mit dem Snapdragon 810 auch die weitere Androidwelt in 64-Bit-Sphären vordringen soll. Gehen damit doch eine Reihe von Änderungen am Prozessordesign einher, die auch wieder ein deutliches Speed-Upgrade versprechen.

Performance

Die Konsequenzen sind also praktisch die selben, die schon beim Test der aktuellen HTC-Konkurrenz angemerkt wurden: Der Performanceunterschied zu jenen Geräten, die in der zweiten Jahreshälfte 2013 mit dem Snapdragon 800 auf den Markt gekommen sind - also etwa LG G2 oder Google Nexus 5 - ist weitgehend vernachlässigbar. Im Vergleich zum S4 ist der Sprung natürlich etwas größer, aber im Alltag ebenfalls nur an wenigen Stellen zu bemerken. In Relation zum aktuellen iPhone 5S hat man sich ebenfalls wenig zu schenken: Die Grafikperformance liegt auf dem gleichen Niveau, bei Benchmarks, die nur einen Core nutzen, liegt das iPhone vorne, bei welchen, die mehrere Kerne parallel ansprechen das S5.

Laufzeit

Die neue CPU hat aber zumindest eine sehr erfreuliche Nebenwirkung: Im Vergleich zum Vorgängermodell, macht das S5 deutliche Fortschritte in Fragen Akkulaufzeit, und setzt sich hier gemeinsam mit dem HTC One (M8) nun an die Spitze des Androidfelds. Dies trotz eines nur marginal von 2.600 auf 2.800 mAh erweiterten Akkus. Neben der CPU zeichnen dafür Optimierungen am Bildschirm verantwortlich, der signifikante weniger Strom als noch beim S4 braucht. Ebenfalls sehr erfreulich ist, dass das Galaxy S5 sehr flott aufgeladen ist. Im Test brauchte es gerade einmal rund 2 Stunden für eine volle Ladung.

Austausch

Der Akku ist beim S5 weiterhin einfach austauschbar, womit Samsung mittlerweile eine erfreuliche Ausnahme im Smartphonefeld bildet. Neu ist zudem ein Ultra Power Saving Mode, der das Gerät im Bedarfsfall auf seine Grundfunktionen reduziert, und die Darstellung in schwarz/weiß hält. Durch diese Maßnahmen verspricht Samsung bei 10 Prozent verbliebenem Akku eine restliche Laufzeit von 24 Stunden.

Vermischtes

Der interne Speicherplatz liegt je nach Modell bei 16 oder 32 GB und lässt sich per SD-Karte erweitern. Zusätzlich bekommen alle KäuferInnen kostenlos 50 GB Speicherplatz bei Dropbox. LTE gibt es nach Category 4 und damit etwas flotter als beim Vorgänger. Der WLAN-Support ist mit Dual-Band 802.11 a/b/g/n/ac ebenfalls auf dem neuesten Stand. Eine nette Idee ist dabei der neu hinzugekommene Download-Booster: Dieser ermöglicht es bei Dateien, die größer als 30 MB sind, sowohl LTE als auch WLAN parallel zum Download zu verwenden, um die Ladezeiten zu optimieren. Wer das Feature nutzen will, muss es allerdings zuerst in den Einstellungen aktivieren, wohl um NutzerInnen mit limitiertem Datentarif vor unerfreulichen Überraschungen zu schützen.

Android mit Touchwiz

Kommen wir zur Software: Den Kern des Systems bildet das aktuelle Android 4.4.2, das Samsung aber einmal mehr in Form von Touchwiz den eigenen Vorstellungen anpasst. Die gute Nachricht: Diese Modifikationen fallen im allgemeinen dezenter als bei früheren Touchwiz-Versionen aus. Die schlechte Nachricht: In einzelnen Bereichen verschlechtert Samsung die Situation sogar noch.

Aufgeräumt

Zunächst zum Positiven: Die Softwareausstattung des Galaxy S5 ist deutlich weniger überladen als jene des Vorgängers, die Zahl der installierten Apps wurde merklich reduziert. Zwar gibt es noch immer einige zweifelhafte Dopplungen (Chrome/Android Browser, Google Drive/Dropbox, S Voice/Google Search...), in Summe darf aber eine signifikante Verbesserung der Situation konstatiert werden.

Speicherplatzschonend

Für die KonsumentInnen bedeutet dies nicht nur weniger Wildwuchs in Form von nicht deinstallierbaren Apps sondern auch mehr real verfügbaren Speicherplatz bei einem frisch aufgesetzten Gerät. Blieben beim S4 schon vom Start weg nur 8,56 von den eigentlich angegebenen 16 GB für die eigenen Daten übrig, sind es beim S5 immer 10,7. Sowohl das iPhone 5S als auch das Nexus 5 bieten zwar noch einmal 1,5 GB mehr, trotzdem ist dies ein deutlicher Schritt in die richtige Richtung.

Samsung-Apps

Was ebenfalls gefällt: Die Samsung-eigenen Apps wurden teilweise umgestaltet und passen sie sich nun etwas besser in den restlichen Android-Look ein - auch wenn angemerkt werden muss, dass etwa HTC in dieser Hinsicht bessere Arbeit leistet. Warum sämtliche Samsung-Apps ausnahmslos im Fullscreen-Modus geöffnet werden - womit selbst bei Programmen, die keinen Platznot haben die Statuszeile ausgeblendet wird - bleibt allerdings ein Rätsel.

Einstellungsfehler

Einen deutlichen Rückschritt nimmt Samsung hingegen mit der Umgestaltung der Systemeinstellungen vor. Statt der gewohnten Textliste werden nun alle Bereiche über bunte Icons symbolisiert. Dies mag auf den ersten Blick ganz nett aussehen, im Alltag führt dies aber nur dazu, dass die einzelne Punkte erheblich schwerer aufzuspüren sind. Zudem bleiben manche Altlasten bestehen: Wie schon von früheren Touchwizversionen gewohnt, ist auch beim S5 wieder der Benachrichtigungsbereich mit diversen nicht deaktivierbaren Knöpfen und Schnelleinstellungen vollgestopft - obwohl die Schnelleinstellungen ohnehin über einen separaten Screen verfügbar sind.

Bessere Optik

Der Homescreen gibt sich hingegen klassisch. Im Vergleich zum S4 ist die Statuszeile nun wie auch bei anderen "KitKat"-basierten Android-Varianten transparent gehalten. Zudem wurden die Icons in einem etwas flacheren Stil überarbeitet. Eine neue Optik, die dem S5 durchaus gut zu Gesicht steht. Neu hinzugekommen ist die Möglichkeit per "Ok Google" eine Sprachsuche zu initiieren, wie es von anderen Geräten wie dem Nexus 5 oder dem Moto X bekannt ist.

Nachrichten

Links vom Haupt-Homescreen ist die Abteilung "My Magazines" untergebracht, die direkt an den Newsreader Flipboard angebunden ist, und die wichtigsten Nachrichten zusammenfasst. Optisch alles ganz nett gemacht, automatische, kontextabhängige Informationen wie bei Google Now sollte man sich hiervon aber nicht erwarten. Aber das wollen ja ohnehin nicht alle, insofern hat dies schon seine Berechtigung. Und wer "My Magazines" nicht mag, kann es ohnehin auf Wunsch deaktivieren.

Fazit

Mit dem Galaxy S5 macht Samsung vieles richtig: Die Software wurde etwas dezenter gestaltet, die Verarbeitung des Geräts zeigt zumindest langsame Fortschritte. In Fragen Performance, Bildschirm und Kamera gibt es kaum etwas auszusetzen, hier liefert der Hersteller wirklich hervorragende Arbeit ab. Der Wasserschutz und die deutlich verbesserte Laufzeit sind zwei echte Highlights im Vergleich zum S4. Gleichzeitig bleibt aber der Hang zum Gimmick. Also zu jenen Features, die sich zwar in einem Werbespot gut verkaufen, im Alltag aber begrenzten Wert haben. Der Fingerabdrucksensor ist ein Beispiel hierfür, der Pulsmesser und so manche Softwarespielerei sind andere.

Gutes, aber unspektakuläres Update

Was bleibt ist ein durchwegs solides Update für die Galaxy-S-Reihe. Nicht unbedingt ein Muss-Kauf für BesitzerInnen des Vorgängers, aber durchaus ein Smartphone, das sich im vordersten Bereich des aktuellen Android-Testfelds bewegt. Gleichzeitig kann sich das S5 aber auch nicht entscheidend vom Mitbewerb abheben, ein wirklich entscheidendes Differenzierungsmerkmal gibt es nicht. Und doch wird sich Samsung wohl keine großen Sorgen um sein Geschäft machen müssen. Allein die Werbemacht des Unternehmens wird dafür sorgen, dass das Gerät zum meistverkauften Android-Smartphone des kommenden Jahres werden wird. Soviel darf als gesichert angenommen werden.

Verfügbarkeit

Das Galaxy S5 ist ab Freitag bei allen österreichischen Mobilfunkanbietern "ab null Euro" je nach Tarif zu haben. Ohne Vertragsbindung wird das S5 offiziell zu einem Listenpreis von 679 Euro für die 16-GB-Ausführung geführt, zum Teil bieten es Händler aber schon jetzt etwas günstiger an. Als Farbvarianten können die KundInnen zwischen Schwarz, Weiß, Blau und Kupfer/Gold wählen. (Andreas Proschofsky, derStandard.at, 9.4.2014)