Andreas Mölzer ist ein politischer Widerling, der offen rassistische Thesen vertritt. Politische Korrektheit ist nicht seines. Im Gegenteil: Er steht für den rechten und extrem rechten Rand der FPÖ - und damit auch unserer Gesellschaft. Er provoziert gerne, aber im Grunde steht er für das ein, was ihm wichtig ist: der Erhalt der deutschen Rasse. Er warnt vor der "Umvolkung", sagt jetzt "Ethnomorphose" dazu, kokettiert immer wieder mit der Begrifflichkeit des "Dritten Reichs".
Das ist kein neuer Zug an Andreas Mölzer, das ist Andreas Mölzer. Er will nicht anders, kann nicht anders. Das wussten die FPÖ und ihr Chef Heinz-Christian Strache, als sie Mölzer zum Spitzenkandidaten für die EU-Wahl machten. Das war ja auch ein Signal an ihre Wähler, und Mölzers Rülpser waren wohl auch der Versuch, die EU-faule Stammklientel doch noch zu mobilisieren.
Vielleicht hat Mölzer lauter gerülpst, als Strache das lieb war. Der FPÖ-Chef versucht ja den Spagat zwischen Rabauke und Staatsmann. Dass Mölzer den Fußballerstar David Alaba aus rassistischem Dünkel herabwürdigte, war auch Strache zu viel - mit Blick auf die jungen Wähler.
Ein Rückzug Mölzers scheint aber unwahrscheinlich. Die FPÖ hatte in diesem dahinplätschernden Wahlkampf keine Inhalte - außer der Person Mölzer. Also wird die Partei wohl zu ihrem Kandidaten stehen müssen. Ihr Problem: Mölzer vertritt die FPÖ authentischer, als ihr lieb ist. (Michael Völker, DER STANDARD, 8.4.2014)