Wien - Das verfügbare Einkommen der Österreicher ist im Vorjahr wegen höherer Steuern und geringerer Zinserträge um ein Prozent gefallen. Das zeigen neue Zahlen der Statistik Austria. Damit haben die Österreicher weniger Geld in der Tasche als noch 2007, obwohl die gesamte Wirtschaftsleistung seitdem um über drei Prozent zugenommen hat.
Die neuen Zahlen zeigen den dritten realen Einkommensverlust in den letzten vier Jahren. Konnten vor der Krise noch jährliche Zuwachsraten von fast drei Prozent erzielt werden, kommt das verfügbare Einkommen der Österreicher seit 2008 nicht vom Fleck. Unter dem verfügbaren Einkommen versteht man das Geld, das die Österreicher inklusive Sozialleistungen und nach dem Zahlen von Steuern zur Verfügung haben.
Während die Summe aus Löhnen und Gehältern um 3,1 Prozent gestiegen ist, fielen die Vermögenseinkommen um über 15 Prozent. Deutlich stärker als die Gehälter stiegen die Steuereinnahmen des Staates, nämlich um vier Prozent. Auch die Sozialbeiträge nahmen im Vorjahr um 3,2 Prozent zu. Damit liegt die Entwicklung im Trend der letzten Jahre.
Seit 2007 sind die Einkommen von Selbstständigen und Nicht-Selbstständigen zwar über der Inflationsrate gestiegen, gleichzeitig ist aber auch die Steuerbelastung deutlich stärker gestiegen als die Preise. Die deutlich erhöhten Sozialbeiträge werden durch noch höhere Sozialleistungen mehr als ausgeglichen. Einen massiven Einbruch erlitten die Vermögenseinkommen, also etwa Zinsen oder Dividenden. Machten sie 2007 noch fast 17 Prozent vom Einkommen aus, lag der Anteil 2013 unter zehn Prozent.
Sinkende Einkommen und niedrige Zinsen sorgen dafür, dass sich Österreichs Sparquote an die der Eurozone annähert. Das Wirtschaftsforschungsinstitut erwartet in den nächsten Jahren wieder einen leichten Anstieg, 2015 soll die Sparquote wieder bei 7,1 Prozent liegen. (Andreas Sator, derStandard.at, 7.4.2014)