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Der japanische Verteidungsminister Itsunori Onodera (links) einigte sich am Sonntag mit seinem US-amerikanischen Amtskollegen Chuck Hagel (rechts) auf eine Aufstockung der US-Zerstörer vor der Küste Japans.

Foto: REUTERS/Alex Wong

Tokio - Vor dem Hintergrund zunehmender Spannungen zwischen Nordkorea und seinen Nachbarn wollen die USA bis 2017 zwei weitere, mit dem Raketenabwehrsystem Aegis bestückte Zerstörer nach Japan entsenden. Dies teilte US-Verteidigungsminister Chuck Hagel nach einem Treffen mit seinem japanischen Amtskollegen Itsunori Onodera am Sonntag in Tokyo mit.

"Als Antwort auf provozierende und destabilisierende Handlungen vonseiten Pjöngjangs (...) kann ich heute mitteilen, dass die USA planen zwei weitere mit dem Raketenabwehrsystem Aegis bestückte Schiffe nach Japan zu schicken," so Hagel. Die Zahl der US-Zerstörer vor der Küste Japans wird sich damit auf sieben erhöhen.

Verschärfung des Konflikts mit Nordkorea

Das Verhältnis zwischen Nordkorea und seinen Nachbarn Südkorea und Japan hat sich zuletzt zugespitzt, nachdem Pjöngjang am 26. März zwei Mittelstreckenraketen in Richtung Japan abgefeuert hatte. Diese hatten eine Reichweite von bis zu 1.300 Kilometern und könnten Japan erreichen, stürzten jedoch nach Angaben des südkoreanischen Militärs nach einer Flugstrecke von rund 650 Kilometern ins Meer. Zudem feuerte Nordkorea in den letzten Wochen hunderte Kurzstreckenraketen ab.

Nordkorea reagierte mit den Raketentests auf ein gemeinsames Militärmanöver der USA und Südkoreas, durch das sich Pjöngjang bedroht fühlt. Erst im Oktober hatten die USA verkündet, im japanischen Kyoto ein zweite Radaranlage als Frühwarnsystem zu stationieren. Zudem beschloss die US-Armee, weitere Abfangraketen in Alaska zu installieren. "Dieser Schritte werden unsere Fähigkeit, sowohl Japan als auch die USA vor der Bedrohung eines nordkoreanischen Raketenangriffs zu schützen, deutlich verbessern", sagte Hagel. Der Pentagon-Chef war am Samstag zum Auftakt seiner Asienreise zu einem zweitägigen Besuch in Japan eingetroffen. (APA, 6.4.2014)