Wien - Die Innenrevision der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) hat in der Sache OeNB-Leaks ihre Arbeit eingestellt - ohne Erfolg. Die Prüfer hatten nach der Veröffentlichung interner Notenbanker-Mails durch den Finanzsprecher der Grünen, Werner Kogler, im Februar den Auftrag bekommen, nach Lecks zu suchen.

In ihren E-Mails von Dezember 2008 hatten Bankenprüfer Überlegungen zur Einstufung der Hypo Alpe Adria ("not distressed") angestellt. Bekanntermaßen war die Bank damals schon ziemlich angeschlagen. Ein Jahr später musste sie notverstaatlicht werden.

Durchsucht wurden nun E-Mail-Accounts der Mitarbeiter. "Die Innenrevision konnte allerdings nichts finden, sodass die internen Untersuchungen abgeschlossen sind", teilte das Direktorium den Mitarbeitern jüngst in einem Schreiben mit. Ganz aufgegeben haben die Nationalbank-Chefs ihre Abdichtungspläne aber noch nicht. "Jetzt wird geprüft, inwieweit technische Maßnahmen (IT) geeignet erscheinen, künftige Leaks besser in den Griff zu bekommen", kündigten sie ein wenig holprig an. Und: Die Notenbanker müssen ihre Akten besser bewachen. OeNB-Direktor Kurt Pribil erinnerte daran, dass "keine Dokumente das Haus verlassen sollen, es sein denn, man braucht diese zu Hause in Vorbereitung für die Arbeit". (gra, DER STANDARD, 5.4.2014)