Moskau/New York - Die russische Justiz hat das Urteil gegen die aus dem Straflager entlassenen Frauen der kremlkritischen Punkband Pussy Riot nachträglich geringfügig gemildert. Das Moskauer Stadtgericht reduzierte die von Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina bereits verbüßte Strafe am Freitag um einen Monat auf ein Jahr und elf Monate Straflager.

Außerdem strich das Gericht aus dem Urteil wegen Rowdytums den Zusatz "aus religiösem Hass". Diese Korrektur kam auf Anweisung des obersten russischen Gerichts zustande. Der Anwalt der Frauen, Dmitri Dinse, verlangte die komplette Aufhebung des Urteils.

Klage vor Menschenrechtsgericht anhängig

Zudem ist noch eine Klage von Pussy Riot gegen Russland vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg anhängig. Die Aktivistinnen hatten im Februar 2012 mit einem Punkgebet in einer Kirche gegen die Wiederwahl von Wladimir Putin zum Präsidenten protestiert. Sie waren im Dezember 2013 im Zuge einer Amnestie kurz vor Haftende aus dem Straflager entlassen worden.

Tolokonnikowa und Aljochina halten sich nach eigener Darstellung im Kurznachrichtendienst Twitter derzeit in New York auf, wo sie unter anderem die frühere US-Außenministerin Hillary Clinton trafen. Die Frauen hatten unlängst auch in der russischen Olympiastadt Sotschi ein Protestlied gegen Putin veröffentlicht. (APA, 4.4.2014)