Ungelöstes Rätsel: Wie hätten die Separatisten aus dem Veneto ihren "Panzer" (Schaufelbagger mit angeschweißten Platten) auf den Markusplatz in Venedig gebracht?

Landung per Vaporetto an der Piazzetta? Eine Amokfahrt durch die eindeutig zu enge Merceria? Oder unter der Vortäuschung, es handle sich um ein Exponat der "arte brutta" von der Biennale (russischer Pavillon)?

Wie auch immer: Die Polizei hat diese Aktion, mit der der Veneto (wieder einmal) von Italien abgespalten werden sollte, zunächst einmal gestoppt. Der österreichische Italien- bzw. Venedig-Fan steht einer solchen Abspaltung jedenfalls irgendwie - gespalten gegenüber. Wenn Rom im Veneto nichts mehr zu reden hat, würden vielleicht fragwürdige Megaprojekte wie der künstliche Hochwasser-Schutzdamm Mose für Venedig unterbleiben, der übrigens heuer fertig werden soll.

Andererseits wäre eine freie Republik Veneto unter dem Einfluss rabiater Rechtspopulisten vielleicht auch nicht so harmlos und gemütlich. Die Abzocke der Touristen würde sich wahrscheinlich in keinem Fall ändern. Davon abgesehen sind die Separationsbestrebungen in Norditalien und anderswo (Schottland, Katalonien, Flämisch-Belgien) jedenfalls ein Zeichen dafür, dass die Bürger wohlhabender Regionen es zunehmend satthaben, ihr Geld an einen inkompetenten Nimmersatt von Zentralstaat abzuliefern. (Hans Rauscher, DER STANDARD, 4.4.2014)