Die Justiz ermittelt wegen eines mutmaßlichen Schwarzgeldkontos der ÖVP bei der Agentur Mediaselect. Die Staatsanwaltschaft vermutet dabei illegale Parteienfinanzierung: Über ein eigens eingerichtetes "ÖVP-Konto" sollen hohe Geldbeträge von der Telekom Austria, der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und den Österreichischen Lotterien für die Nationalratswahlkämpfe 2006 und 2008 verwendet worden sein.

Das Magazin "News" berichtet nun von brisanten E-Mails, auf die die Justiz bei ihren Ermittlungen gestoßen sei. Eines davon zeigt, dass ÖVP-Direktor Markus Keschmann dieses Konto noch im Jahr 2012 nutzen wollte.

Laut Aktenlage schrieb Keschmann am 11. Jänner 2012 von seiner ÖVP-E-Mail-Adresse in Bezug auf eine Autorechnung an eine Mediaselect-Mitarbeiterin: "Haben wir eigentlich noch etwas am ÖVP-Guthaben? Dann könnten wir das von dort nehmen, oder?" Die Mitarbeiterin teilte ihm in der Folge den Kontostand mit. Keschmann wird in der Causa nicht als Beschuldigter geführt. (red, derStandard.at, 3.4.2014)