Tadellos
Eindeutig der schärfste unter den Testdijons. Wen der etwaige Nebenhöhlenschmerz bei falscher Dosierung nicht schreckt, der wird mit tiefem Geschmack belohnt, der sich vor dem berühmten Senf von Fallot nicht zu verstecken braucht. Im Blindtest unterlag er diesem nur knapp. Das Etikett auf dem Glas ist zwar bei weitem nicht so hübsch, der Inhalt schmeckt aber (fast) genauso gut und ist leichter zu bekommen.
Dijonsenf von Maille, EURO 1,79 bei Interspar
5 von 6 Punkten
Zum Eintauchen
Der Klassiker weiß auch im Blindtest vom ersten Moment an zu verzaubern: wunderhübsches Gelb, perfekt cremige Konsistenz und ein Geschmack, der Tester zu zufriedenen "Hms" und "Ahs" verleitete. Für manche eine Spur zu salzig, sonst makellos. Nicht zu scharf, gar nicht fad, mit kräftigen Krennoten und tiefem Senfgeschmack. Viel mehr kann man sich von einem Industriedijon nicht wünschen.
Dijonsenf von Fallot, EURO 2,90 bei Radatz
5 von 6 Punkten
Für Senfpatrioten
Optisch nicht ganz so makellos wie der Fallot. Anfangs wirkt der Mautner sympathisch natürlich, die Konsistenz erweist sich dann aber als unangenehm schmierig. Weniger salzig und krenig als der Franzose, dafür leicht bitter im Abgang. Statt im hübschen Glas kommt er in der hässlichen Tube. Für Senfpatrioten brauchbar, wem's nur um den Genuss geht, der greift lieber zu anderen Produkten.
Dijonsenf von Mautner Markhof, EURO 1,46 bei Spar
3 von 6 Punkten
Zum Fürchten
Farblich erinnert der "Senf" an einen Kartoffelacker nach einem kräftigen Novemberregen. Wer das Zeug wider den Instinkt in den Mund nimmt, wird mit aufdringlicher Süße bestraft, Schärfe oder gar Senfaroma sucht man hier hingegen vergeblich. Der Brei wäre vielleicht nicht ganz so unerfreulich, wenn er nicht als Dijonsenf, sondern beispielsweise als Gesichtsmaske vermarktet werden würde.
Dijonsenf von Sojvita, EURO 3,59 bei Denn's
0 von 6 Punkten
(Tobias Müller, Rondo, DER STANDARD, 4.4.2014)