Bis Dezember ist Trimmelkam noch die Endstation der Salzburger Lokalbahn in Oberösterreich. Mit dem neuen Fahrplan geht es dann noch drei Kilometer weiter bis nach Ostermiething.

Foto: Salzburg AG

Salzburg - Die gute Nachricht für den regionalen Personenverkehr auf der Schiene kommt diesmal von der Landesgrenze Oberösterreich/Salzburg: Bis Dezember dieses Jahres wird noch gebaut, dann soll die vom Landesenergieversorger Salzburg AG betriebene Salzburger Lokalbahn bis ins oberösterreichische Ostermiething fahren. Rund 15.000 potenzielle neue Fahrgäste aus dem Innviertel können mit dem Fahrplanwechsel im Dezember dann mit der Regionalbahn bis in die Stadt Salzburg kommen.

Die Kosten für die drei Kilometer Bahnstrecke von der aktuellen Endstation Trimmelkam nach Ostermiething in der Höhe von 15 Millionen Euro teilen sich der Bund und das Land Oberösterreich, die je sieben Millionen beisteuern. Die Anrainergemeinden zahlen rund eine Million.

Zu wenige Mittel

Damit ist freilich schon Schluss mit den guten Nachrichten für die Regionalbahnen im Salzburger Zentralraum. Beim Großprojekt Regionalstadtbahn - eine Kombination aus Zug und Tramway nach Vorbild der deutschen Stadt Karlsruhe - geht wenig weiter. Derzeit ist man in der zweiten Phase einer zur Hälfte von der EU finanzierten Machbarkeitsstudie.

Grundsätzlich positiv läuft es für die von der Salzburger Lokalbahn mitbetriebene Pinzgauer Lokalbahn. Zwischen Zell am See und Krimml werden jährlich etwa 800.000 Fahrgäste gezählt. Allerdings gibt es laut Salzburger Verkehrsplattform eine Fülle von Problemen: Für neue Zuggarnituren fehle das Geld, und das Land subventioniere den Parallelverkehr mit Bussen immer noch mit 1,2 Millionen Euro pro Jahr.

Ähnlich auch die Situation am Schafberg und am Wolfgangsee. Auch hier kann die Salzburger Lokalbahn als Betreiberin der Wolfgangseeschifffahrt und der Schafbergbahn zwar auf steigende Fahrgastzahlen verweisen, Mittel für die Erneuerung von Gleisen und Brücken aber fehlen.

Murtalbahn gefährdet

Gar nicht gut sieht es für die Murtalbahn von Unzmarkt nach Tamsweg (Lungau) aus. Für diese die Landesgrenze zwischen der Steiermark und Salzburg überschreitende Verbindung fehle ein Gesamtkonzept, heißt es bei der Verkehrsplattform. Die Zukunft der Murtalbahn als Ganzes "ist unsicher".

In Summe seien "sämtliche Bahnen chronisch unterfinanziert, es entsteht eine immer größere Lücke beim Erhaltungsaufwand, der Zustand werde tendenziell immer schlechter, weil Bund und Länder die Zuschüsse deckeln", lautet die Diagnose von Verkehrsplattformsprecher Peter Haibach. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, 3.4.2014)