Wien - Die Ski-WM in Schladming und die Teilnahme von FK Austria Wien an der Gruppenphase der Champions League haben den heimischen Sport-Sponsormarkt im Jahr 2013 abheben lassen. Der Sponsormarkt, berechnet nach dem Brutto-Werbewert, war im Jahr 2013 laut dem Marktforschungsunternehmen Fokus Media Research rund 1,1 Mrd. Euro schwer nach 655 Mio. Euro im Jahr davor.
Der gemessene Bruttowerbewert entspricht den Werbeausgaben laut Preisliste, Rabatte sind aber nicht abgezogen. Die Top-10 Events standen 2013 für 87 Prozent des gesamten Sport-Sponsormarktes. Der Werbewert des Alpinen Ski-Weltcup belief sich auf 232 Mio. Euro, gefolgt von der Fußballbundesliga mit 154 Mio. Euro, der UEFA Champions League mit 138 Mio. Euro und der Ski-WM mit 107 Mio. Euro.
Werbeeffekt
Fokus Media Research erhebt den Werbeeffekt durch Sport-Sponsoring für 12.882 Marken in der österreichischen Medienlandschaft."Overflow"-Effekte durch internationale Sportveranstaltungen spielen auch eine Rolle und werden von den Marktforschern ebenfalls erhoben. An der Spitze lag 2013 der Autobauer Audi mit einem Bruttowerbewert von 38 Mio. Euro aufgrund seiner Sponsortätigkeit bei der Ski-WM im Februar 2013 in Schladming. Gefolgt von den Champions-League-Großsponsoren Sony PlayStation (23,8 Mio. Euro), Heineken (22,5 Mio. Euro), Mastercard (22 Mio. Euro) und Ford (21,2 Mio. Euro). Auf den weiteren Plätzen folgen Raiffeisen (20,9 Mio. Euro), Generali Versicherung (19,9 Mio. Euro) und Red Bull (19,8 Mio. Euro).
Rund ein Drittel der Unternehmen hat 2013 ihre Sport-Sponsorausgaben deutlich gesteigert, rund ein Drittel ihre Werbegelder stabil gehalten und ein Drittel "deutlich weniger ausgegeben", sagte Focus-Österreich-Geschäftsführer Klaus Fessel am Mittwoch bei der "SportFocus Jahresbilanz 2013" vor Journalisten. Je erfolgreicher die gesponserten Sportler seien, desto höher liege auch der Bruttowerbewert durch mehr Medienpräsenz.
88 Platzierungsarten bei Ski WM
Allein im Alpinen Ski Weltcup 2013 gab es laut Fokus Media Research 88 Platzierungsarten für Sponsoring. Auf Kopfsponsoren und Dressen entfielen knapp jeweils ein Viertel des Bruttowerbewertes, gefolgt von Werbetafeln (14 Prozent) und aufblasbarer Werbung (10,5 Prozent).
Der Bereich Kultursponsoring - durch den möglichen Notverkauf der Kunstsammlung des bauMax-Gründers Karlheinz Essl im Fokus - wird von dem Marktforschungsunternehmen nicht erhoben. Durch Kultursponsoring entstehe kein messbarer Bruttowerbewert in den Medien, so Fessel. Die Opernsängerin Anna Netrebko würde etwa nicht mit einem Sponsor-Kapperl auf der Bühne stehen. (APA, 2.4.2014)