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Eine Solarfarm in Dunhuang.

Foto: Reuters/Barria

Shanghai - Zum ersten Mal hat in China Anfang März ein Unternehmen eine Anleihe platzen lassen. Der Verluste schreibenden Solarfirma Chaori kam nicht wie zuvor anderen kriselnden Firmen der Staat zu Hilfe. Die Firma konnte deshalb die Zinsen für ein Papier nicht zahlen. Schon damals gab es Befürchtungen, dass bald zahlreiche chinesische Firmen unter ihrer Schuldenlast zusammenbrechen könnten. Einem Medienbericht zufolge platzte jetzt in der Volksrepublik bereits eine zweite Firmenanleihe: Der Baumaterial-Produzent Xuzhou Zhongsen Tonghao New Board konnte seine Zinsen auf einen umgerechnet gut 21 Mio. Euro (180 Mio. Yuan) schweren Bond nicht bezahlen.

In der Vergangenheit waren die Regierung in Peking oder örtliche Behörden strauchelnden Unternehmen bislang stets beigesprungen. Nach Einschätzung von Experten ist nun aber die Zeit vorbei, dass auch riskantere Anleihen mit einer impliziten Staatsgarantie geschützt sind. Die hohe Verschuldung in China und besonders der Schattenbanken-Sektor - also Schulden außerhalb von Banken - gelten als massives Risiko für die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft. Der gesamte Schuldenstand ist in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen, vor allem bei Unternehmen. Nach S&P-Berechnungen liegt er inzwischen bei 213 Prozent der Wirtschaftsleistung, 2007 waren es noch 140 Prozent.  (Reuters/red, derStandard.at, 7.3.2014)