Kairo - Im umstrittenen Prozess gegen drei inhaftierte Journalisten des Fernsehsenders Al-Jazeera sind auch am vierten Verhandlungstag keine greifbaren Beweise vorgebracht worden. Ein Video, mit dem die Anklage beweisen möchte, dass der Sender Nachrichten gefälscht hat, wurde am Montag aus nicht ersichtlichen Gründen im Gericht nicht gezeigt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Australier Peter Greste und zwei weiteren Kollegen die Unterstützung der als Terrororganisation eingestuften Muslimbruderschaft sowie die Fälschung von Berichten zum Schaden Ägyptens vor.

Am vierten Verhandlungstag wurden die Angeklagten zum ersten Mal aufgefordert, direkt vor den Richter zu treten. "Ich bin ein Journalist mit 30 Jahren Berufserfahrung", erklärte Greste. "Die Idee, ich würde mit der Muslimbruderschaft verbunden sein, ist grotesk." In ägyptischen Strafprozessen stehen die Angeklagten in Holzkäfigen weiter hinten im Verhandlungssaal.

In dem Verfahren sind weitere Al-Jazeera-Mitarbeiter angeklagt, die sich nicht in Ägypten aufhalten, sowie fünf inhaftierte ägyptische Studenten, die nichts mit dem Sender zu tun haben. Einer von ihnen sagte am Montag aus, dass er nach seiner Festnahme tagelang verprügelt worden sei. Dabei seien ihm mehrere Zähne ausgeschlagen worden. Das Gericht vertagte den Prozess auf den 10. April. (APA, 3.3.2014)