Paris - Interpol erhebt im Zusammenhang mit der vermissten malaysischen Passagiermaschine schwere Vorwürfe gegen die Einwanderungsbehörde des südostasiatischen Landes. Diese habe die Reisepässe von Passagieren heuer bis zum Verschwinden der Boeing überhaupt nicht mit der Interpol-Datenbank abgeglichen, teilte die internationale Polizeiorganisation am Freitag mit.

Viele andere Länder nutzten dagegen den Datenbestand Millionen Mal im Jahr. Interpol wies zudem Vorwürfe des malaysischen Innenministeriums zurück, wonach die Datenbank nur sehr langsam arbeite und deshalb die Arbeit der Einwanderungsbehörde erschwert habe.

Zwei Passagiere mit gestohlenen Pässen befanden sich an Bord der Maschine der Malaysia Airlines, die am 8. März auf dem Flug von Kuala Lumpur nach Peking von den Radarschirmen verschwand. Nach Einschätzung der Behörden stürzte das Flugzeug mit 239 Menschen an Bord wahrscheinlich in den Indischen Ozean. Unter anderem wird eine Entführung für möglich gehalten. Ermittler schließen aber auch technische Probleme nicht aus. Die meisten Passagiere waren Chinesen. (APA/Reuters, 29.3.2014)