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Helene Fischer mit ihren zwei "Echo"-Trophäen, die sie später dann offenbar für einen "Bambi" hielt.

Foto: EPA/JENS KALAENE

Berlin - "Das war der Bambi", moderierte Helene Fischer ab – war's aber nicht. Denn die Veranstaltung, die sie Donnerstagabend moderierte und bei der sie auch gehörig abräumte war der "Echo"-Preis der Deutschen Phonoakademie in Berlin. Fischer bekam die begehrte Auszeichnung gleich zweimal: in den Kategorien Album des Jahres und Deutschsprachiger Schlager. Eine Trophäe wurde ihr von Rolando Villazón überreicht.

Mehr als zwei Dutzend Preise wurden bei der Gala vergeben. Doch nur rund 20 der insgesamt 28 Auszeichnungen wurden in der live in der ARD übertragenen Show überreicht. Unter den Prämierten war auch die österreichische Popsängerin Christina Stürmer. Sie erhielt den "Radio-Echo".

Den Start in den "Echo"-Abend machte Gastgeberin Fischer, die nicht nur mit zwei Auszeichnungen, sondern auch mit eigenwilligen Kostümen auffallen sollte. Singend und in eine Art weißen Badeanzug gekleidet eröffnete sie die Gala. Später moderierte sie in einem schwarzen, vom Gesäß abwärts durchsichtigen Zweiteiler Künstler und Laudatoren an und ab - und heimste nebenbei die "Echos" Nummer sieben und acht ihrer Karriere ein. "Ich fühle mich wahnsinnig geehrt, dass ich heute zwei 'Echos' mit nach Hause nehmen kann", sagte sie.

Der "Echo" für die beste deutsche Künstlerin ging an die Sängerin Ina Müller. Sie bedankte sich mit der deftigsten Dankesrede des Abends. "Damit ist der Pop endgültig in den Wechseljahren angekommen. Ich freue mich", sagte die 48-Jährige, als sie den Preis entgegennahm. Anschließend bedankte sie sich bei ihren Plattenbossen dafür, "dass ihr mir nie auf den Sack gegangen seid und dass ich nie mit euch schlafen musste".

In ähnlich pikante Worte packte an diesem Abend nur noch die Band The Bosshoss ihre Freude über die Auszeichnung als Beste Gruppe Rock/Pop National. "Wir haben uns viele Jahre den Arsch plattgesessen, so wie ihr. Aber heute hat es sich gelohnt", sagte Bosshoss-Sänger Alec Völkel in Richtung des Publikums. "Wir saufen die Bar leer heute, versprochen", kündigte er an.

Als besten männlichen deutschen Künstler ehrte die Jury den Sänger Tim Bendzko. Er ließ damit die Mitnominierten Peter Maffay, Xavier Naidoo, Reinhard Mey und Adel Tawil hinter sich. Zumindest Tawil musste an dem Abend aber auch nicht leer ausgehen: Nach fast 20 Jahren im Musikgeschäft bekam er für seine erste Soloplatte am Donnerstag ausgerechnet den Newcomer-"Echo". "So richtig Newcomer bin ich natürlich nicht", scherzte Tawil. Daher teile er die Auszeichnung mit den übrigen vier Nominierten.

Als beste internationale Musiker ehrte die "Echo"-Jury zwei Briten: Sängerin Birdy und Popstar Robbie Williams. Birdy zeigte sich geehrt von dieser "großen Überraschung". Williams schickte seine Dankesworte per Videobotschaft, er war nicht zur Preisverleihung gekommen. Für ihr Lebenswerk ehrte die Phonoakademie das Schweizer Duo Yello. Mit der Erfindung des Samples hätten die beiden Künstler Dieter Meier und Boris Blank die Popmusik revolutioniert, beschrieb Moderatorin Fischer. Yello bedankten sich für den Preis mit einer Kostprobe der eigenen Kunst: Ausgestattet mit Aufnahmegerät und der eigenen Stimme mischte das Duo binnen kürzester Zeit ein Sample zusammen. Anschließend bedankte sich Klangkünstler Blank dafür, "dass wir diesen Lebzeit-Award schon jetzt bekommen, wo wir noch jung sind". Der Preis sei ein "Lebenselixier für die nächsten 35 Jahre".

Seit 1992 vergibt die Phonoakademie jedes Jahr ihren begehrten Musikpreis. Zu der "Echo"-Gala waren auch zahlreiche internationale Musikstars gekommen, etwa James Blunt, Kylie Minogue und Shakira. (APA, frei, derStandard.at, 28.3.2014)