St. Pölten/Wien - Das Land Niederösterreich hat kein Interesse, die Sammlung des Unternehmers Karlheinz Essl zu erwerben. "Das Problem Baumax ist wirtschaftspolitisch zu lösen, nicht kulturpolitisch", sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) dem STANDARD. Die Baumarktkette Baumax befindet sich in Osteuropa in großen finanziellen Schwierigkeiten.

Pröll gab am Donnerstag bekannt, dass in Krems die Niederösterreichische Landesgalerie samt einem großen Sammlermuseum errichtet werde. Der vorgesehene Bauplatz befindet sich unmittelbar neben dem Kunsthaus; die Kosten für das Projekt beziffert Pröll mit 35 Millionen Euro. Im Sammlermuseum soll unter anderem die Sammlung des Rechtsanwalts Ernst Ploil ausgestellt werden. 

Gegen einen Ankauf der Sammlung Essl durch die öffentliche Hand sprechen sich immer mehr Personen und Institutionen aus. Die Künstlervereinigung Secession zum Beispiel sieht in dem Argument, dass durch den Ankauf der Sammlung 4.000 Arbeitsplätze gerettet würden, bloß die "Legitimierung einer ungerechtfertigten Forderung".

Der steirische Kulturlandesrat Christian Buchmann (ÖVP) lehnt "die kolportierte Verstaatlichung des Essl Museums strikt ab, da der Betrieb das Kulturbudget langfristig belasten würde". Er appellierte an Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ), von einem Ankauf abzusehen - und "das Geld stattdessen für kulturelles Schaffen in den Regionen zur Verfügung zu stellen". (Thomas Trenkler, derStandard.at, 27.3.2014)