"Report spezial" zu 20 Jahre Österreich und EU: >> Sendung zum Nachsehen auf tvthek.orf.at.

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Was haben Reparaturarbeiten auf dem Dach des Parlaments in Wien mit Österreichs EU-Mitgliedschaft zu tun? In beiden Fällen geht es um die Bewältigung von etwas „Rauem, Stürmischem, Unberechenbarem". Im konkreten Fall hält die ORF-Kamera auf die EU-Fahne, die nicht immer dem heimischen Wetter trotzt. Gleichzeitig ist die Szene die Einführung in einen "Report spezial" zum 20-Jahr-Jubiläum von Österreichs Beitritt zur Union. Und auch in diesem Fall treffen die Adjektive zu.

Beginnend mit den entscheidenden Verhandlungsnächten ging es kreuz und quer um alles, was die Österreicher an "Brüssel" aufregt – und was sie gern an Verbesserungen ignorieren: die Öffnung der Grenzen, den für alle (auch immer mehr junge Österreicher) offenen Arbeitsmarkt, die EU-Förderungen für die Landwirtschaft und den "Ederer-Tausender", der in einigen Bereichen bei weitem übertroffen wurde.

Dabei ging es beileibe nicht um Schönfärberei. Auch Abwanderung von Arbeitskräften, massive Teuerung in einigen Bereichen und Transitproblematik wurden nicht verschwiegen. Altbundeskanzler Franz Vranitzky gab zu, dass (auch heimischen) Politikern in Brüssel oft die Sensibilität für die Probleme daheim fehle, der ehemalige Skiabfahrtsstar und FPÖ-Kurzzeitpolitiker Patrick Ortlieb stellte als Hotelier fest, dass es ohne Ausländer gar nicht geht. Und ein junger spanischer Gastarbeiter in Vorarlberg beklagte zwar die kurzen Mittagspausen, freute sich aber über das effiziente Arbeiten im alemannischen Betrieb.

Dieser "Report spezial" war kein verspieltes noch plattes Infotainment, das war einmal TV-Information, wie man sie sich täglich wünscht. (Petra Stuiber, DER STANDARD, 27.3.2014)