Berlin - Die Kauflaune der Italiener ist angesichts geplanter Steuersenkungen so gut wie seit annähernd drei Jahren nicht mehr. Das Barometer für das Konsumklima kletterte im März überraschend deutlich um 4,0 auf 101,7 Punkte, teilte die Statistikbehörde Istat am Mittwoch zu ihrer Verbraucherumfrage mit - der ersten seit dem Amtsantritt des neuen Ministerpräsidenten Matteo Renzi.

Ökonomen hatten lediglich 98,4 Zähler erwartet. "Der Anstieg geht auf deutlich positivere Konjunkturerwartungen zurück", sagte ein Istat-Sprecher. Dieses Barometer kletterte um 6,4 auf 105,5 Zähler.

Renzi will vor allem Geringverdiener mit einem Einkommen von maximal 1.500 Euro entlasten. Diese sollen durch die Steuersenkung etwa 80 Euro mehr im Monat zur Verfügung haben. Der neue Regierungschef will außerdem mehr Geld in Schulen stecken. Daneben soll der Staat auch offene Rechnungen in Milliardenhöhe an private Unternehmen begleichen. Das alles soll durch Ausgabenkürzungen gegenfinanziert werden, die aber noch nicht spezifiziert wurden.

Die nach Deutschland und Frankreich drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone dürfte nach Einschätzung der EU-Kommission 2014 nach zwei Rezessionsjahren in Folge wieder wachsen - wenn auch nur um 0,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote soll dennoch auf das Rekordniveau von 12,6 Prozent steigen. (APA, 26.3.2014)