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Wayne Rooney: Es ist zum Verzweifeln.

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Am Dienstag kommt mit Bayern München die beste Fußball-Mannschaft der Welt nach Manchester - und der einstige Stolz der Stadt liegt in Trümmern. Nach dem peinlichen 0:3 (0:1) im 167. Stadtderby gegen ManCity ist bei Manchester United nichts mehr, wie es einmal war. Die Fans revoltierten am Dienstagabend erstmals offen gegen Teammanager David Moyes - und dessen bislang unantastbaren Vorgänger Alex Ferguson.

Ferguson, der Moyes im vergangenen Sommer selbst als seinen Erben eingesetzt hatte, saß vor der Vorstandsloge und musste wüste Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Unten auf dem Rasen hielten orangefarben gekleidete Ordner aufgebrachte Anhänger davon ab, auf Moyes loszugehen.

Moyes resigniert

Auch ein Banner mit Moyes' Porträt und der Aufschrift "Chosen One" (Der Auserwählte) musste von Sicherheitskräften geschützt werden. Und Moyes verfolgte mit zunehmender Apathie und in den Händen verborgenem Gesicht, wie seine Mannschaft in sich zusammenstürzte.

Bereits nach 43 Sekunden traf Edin Dzeko zur Führung für City, das nach dem Triumph auf Titelkurs bleibt. Das einst ruhmreiche United dagegen sei zu einem "Misthaufen" verkommen, schrieb die BBC auf ihrer Internetseite: "Wer könnte ernsthaft behaupten, dass dieses United den Bayern auch nur ein bisschen Probleme bereiten wird?" In dieser Form sei der englische Rekordmeister im Viertelfinale der Champions League (1. und 9. April) ein Freilos.

Schwerer als erwartet

Der Guardian nannte die armselige Vorstellung von United, die Dzeko (56.) und Yaya Touré (90.+2) mit weiteren Toren bestraften, verharmlosend "schwerfällig". Die Daily Mail meinte, Moyes' Vertrag (bis 2019) wirke in diesen Tagen wie "das am meisten überreizte Blatt in der Geschichte des Fußballs".

Der Teammanager wirkte resigniert, als er sagte: Er habe "gewusst, dass es ein schwieriges Jahr werden würde, aber ich hatte gehofft, dass wir näher dran sein würden." Doch sie sind meilenweit weg.

26 Punkte weniger

United hat 26 Punkte weniger als zum gleichen Zeitpunkt der Vorsaison unter Ferguson - und als Tabellensiebter 15 Punkte Rückstand auf City, das außerdem noch zwei Nachholspiele hat. Gegen die Top 5 der Liga gelang in neun Spielen nur ein Sieg (gegen den FC Arsenal), erstmals seit Gründung der Premier League (1992) verloren die Roten Teufel zehn Saisonspiele, die sechs Heimniederlagen sind mehr als in den vergangenen drei Spielzeiten zusammengenommen.

Moyes bat indes um Geduld für sein Projekt Umbau. Die Bosse haben diese (noch). Im Sommer soll er erneut Millionen ausgeben dürfen, um sich sein eigenes United zu bauen. Die City-Fans kommentierten diese Aussicht mit Hohn. "Five more years", sangen sie. Noch fünf Jahre mit Moyes.

Arsenal enttäuscht

Während City den aktuellen Tabellenführer FC Chelsea im Falle zweier Siege in den Nachholspielen um drei Punkte distanzieren würde, hat sich Arsenal aus dem Titelrennen verabschiedet. Die Gunners kamen gegen Swansea City nur zu einem 2:2 (0:1).

Nach der Gäste-Führung durch Wilfried Bon (11.) traf der eingewechselte Lukas Podolski zum Ausgleich (73.) und bereitete das 2:1 durch Olivier Giroud vor (74.). Doch ein Eigentor von Matthieu Flamini (90.) besiegelte das Remis. Arsenal hat sechs Punkte Rückstand auf Chelsea, Teammanager Arsène Wenger meinte mit Blick auf das Duell mit ManCity am Samstag: "Im Moment scheinen sie unaufhaltsam zu sein." (sid, 26.3.2014)