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Die Destination Arlberg ist am Gipfel angekommen.

Foto: AP/Felix Kaestle

Wien - Es zahlt sich aus, wenn viele am gleichen Ende des Strangs ziehen. Das lässt sich am Beispiel Arlberg gut studieren. Zuletzt ist die Region mit dem gleichnamigen Berg als Touristenmagnet, die durchwegs vordere Plätze in den jährlichen Destinationsrankings eingenommen hat, etwas ins Hintertreffen geraten. Nun ist sie wieder da, und das stärker denn je. Dafür finden sich Stadtdestinationen wie Wien oder Salzburg eher im hinteren Feld.

Mit Zell am See / Kaprun und Saalfelden/Leogang (beide Salzburg) sowie Wilder Kaiser (Tirol) zählt die Destination Arlberg wieder zu den wirtschaftlich besten Österreichs. Das geht aus der Destinationsstudie 2014 hervor, mit der die Österreichische Hoteliervereinigung (ÖHV) das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Manova beauftragt hat. Dabei wurden die für 2012 ermittelten Zahlen zu Nächtigungen, Auslastung und Preis jenen des Jahres 2011 gegenübergestellt. Die Ergebnisse 2013 fließen in die nächstjährige Studie ein.

Gute Mischung

Die Destination Arlberg habe von einer Vielzahl gut aufeinander abgestimmter Marketingaktivitäten profitiert und von einer Reihe neuer Veranstaltungen, sagte ÖHV-Generalsekretär Thomas Reisenzahn bei der Präsentation der Studie am Dienstag. Dazu zählten beispielsweise das Lecher Classic Music Festival, das Philosophicum und das Filmfestival Cineastic Gondolas.

Franz Hartl, Chef der Tourismusbank ÖHT, hat noch ein Erfolgsgeheimnis identifiziert: die "Zusammenarbeit Gemeinde, Bergbahnen, Tourismusverband." Überall dort, wo dieses Dreigestirn gut verzahnt sei, schlage sich dies in wirtschaftlichem Erfolg nieder. Beim Arlberg kommt hinzu, dass sich die Destination über zwei Bundesländer erstreckt (Tirol und Vorarlberg), was noch mehr Abstimmung erfordert.

"Das ist mitunter schwierig, aber der Erfolg spricht für Zusammenarbeit" , sagte der Chef des Tourismusverbands St. Anton Martin Ebster dem Standard. Ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit sei die Arlberg Marketing GmbH, über die alle Messeauftritte und Aktivitäten in Social Medias abgewickelt werden.

Investitionen, neue Produkte

Eine Destination nach vorn zu bringen und sie dort zu halten gehe nicht ohne Einsatz von Geld, sagte Ebster. Noch kaum genutztes Potenzial für den Arlberg sieht er im Sommer, und das in jede Richtung. "Wir werden das Angebot erweitern, vielleicht auch einmal einen Radweg vom Berg herunter machen", sagte Ebster.

Wer den Besten nacheifern wolle, müsse in die Infrastruktur investieren und in neue Produkte. Veranstaltungen wie der Ironman in Zell am See hätten der Destination nicht nur 23.000 zusätzliche Nächtigungen gebracht, sondern auch eine Wertschöpfung von beachtlichen vier Millionen Euro, sagte ÖHV-Generalsekretär Reisenzahn. Und noch etwas: "Gute Destinationen sind auch jene mit den meisten neuen Arbeitsplätzen."

Wenn als Kriterium nur die Zahl der Nächtigungen und der Umsatz berücksichtigt würde, läge Wien weit an der Spitze. Weil es zuletzt aber einen starken Bettenzuwachs in der Bundeshauptstadt gegeben hat, ist die Auslastung gesunken. Folge: Die Betriebe haben weniger verdient. (Günther Strobl, DER STANDARD, 26.3.2014)