Paris - Nach den Kommunalwahlen in Frankreich wünschen sich fast 80 Prozent der Franzosen eine Regierungsumbildung auf nationaler Ebene. 79 Prozent seien der Ansicht, dass der sozialistische Präsident Francois Hollande seine Regierung umbilden solle, ergab eine am Montagabend veröffentlichte BVA-Umfrage, die während der ersten Kommunalwahl-Runde am Sonntag realisiert worden war.

Der Umfrage zufolge wünschen sich 69 Prozent der Franzosen zudem einen neuen Premierminister. Regierungschef Jean-Marc Ayrault wird seit langem angelastet, führungsschwach zu sein und seine Minister nicht im Griff zu haben. Auch intern machen ihn viele Sozialisten für das massiv gesunkene Ansehen ihrer Partei bei den Wählern mitverantwortlich. Hollande und Ayrault sind mit 28 beziehungsweise 25 Prozent Zustimmungswerten bei den Franzosen auf einem Tiefstand angelangt.

In dem von Wirtschaftsschwäche und hoher Arbeitslosigkeit geplagten Frankreich wird seit Monaten über eine Regierungsumbildung spekuliert. Bei der ersten Runde der Kommunalwahlen am Sonntag hatten die Sozialisten herbe Verluste hinnehmen müssen, die rechtsextreme Front National erzielte hohe Zugewinne. Nun scheint eine Regierungsumbildung unausweichlich. Während zuvor noch die Rede davon war, dass Ayrault als Regierungschef im Amt bleiben könnte, wird dies nun auch intern bei den Sozialisten offen angezweifelt. (APA, 25.3.2014)