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Die Cloud als Kunstprojekt: Eine Installation der kanadischen Künstler Wayne Garret und Caitlind Brown

Foto: Reuters/Edgar Su

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Google-Vizepräsident Urs Hölzle bei einem seiner seltenen öffentlichen Auftritte 2007

Foto: AP/Paul Sakuma

Urs Hölzle ist ein zurückgezogener Mensch: Er zeigt sich kaum öffentlich und gibt nur wenige Interviews. Dabei gilt der Schweizer Informatiker nach den Google-Gründern Larry Page und Sergey Brin als drittwichtigster Kopf des Suchmaschinenkonzerns: Hölzle ist für Googles Infrastruktur zuständig, sorgt also dafür, dass alle Google-Dienste wie Maps, die Suchmaschine oder Gmail problemlos funktionieren.

Kundenkreis radikal erweitern

"Meine Kunden" – So nennt Hölzle die einzelnen Entwicklerteams, die für Googles unterschiedliche Dienste verantwortlich sind. Jetzt will Hölzle seinen Kundenkreis radikal erweitern. "In Zukunft werden wir uns ein bisschen weniger um euch kümmern", habe der Entwickler laut Wired seinen Google-Kollegen vergangenen Jänner mitgeteilt. Denn Googles Infrastruktur soll künftig in großem Stil für Cloud-Computing genutzt werden.

Amazon ist Marktführer

Details dazu werden am Dienstagnachmittag bekanntgegeben. Klar ist allerdings, dass Google momentan Amazon hinterher hinkt, dessen Chef Jeff Bezos schon früh das Potenzial des Cloud-Marktes erkannt hat. Google hat allerdings einen entscheidenden Vorteil: Größe. So ist Googles Netzwerk momentan eines der größten der Welt, weitaus umfassender als das von Microsoft, Amazon oder Apple.

Google hat Ass im Ärmel

Dadurch habe Google erhebliche Vorteile, sollte es groß in das Cloud-Computing einsteigen: Es wäre schneller, effizienter und könnte günstigere Konditionen für Kunden anbieten, analysiert Wired. Bereits jetzt laufen eine Vielzahl an Apps auf Googles Netzwerk, darunter Größen wie SnapChat oder Pulse. Für viele kleine Entwickler ist die Cloud allerdings noch zu teuer. Senkt man den Preis, könnte, so Google unisono mit Amazon, ein "Markt entstehen, der noch größer als der Online-Werbemarkt" sei.

Das "Snowden-Problem"

Eine weitere Hürde im Kampf um Kunden für die Cloud sind allerdings Befürchtungen, Clouds wären unsicher und leicht angreifbar. Auch hier will Google in die Offensive gehen. So sind laut Hölzle Daten auf Googles Datenwolke "tatsächlich sicherer als im eigenen Netzwerk", da Google beständig Sicherheitsstandards weiterentwickle. "Wenn man sich die NSA-Enthüllungen ansieht, wird klar, dass wir härter zu knacken sind als die meisten Firmen", so der Schweizer.

Livestream

Am Dienstagnachmittag wird er ins Licht der Öffentlichkeit treten und eine KeyNote bei Googles CloudEvent halten, die übrigens auch als Livestream verfügbar sein wird. Dort wird Hölzle den Kampf um die Cloud für eröffnet erklären – und Konkurrent Amazon den Kampf ansagen. (fsc, derStandard.at, 25.3.2014)