Berlin - Die Euro-Zone bleibt dank der überraschenden Erholung in Frankreich auf Wachstumskurs. Der Einkaufsmanagerindex für die gesamte Euro-Zone fiel zwar im März minimal um 0,1 auf 53,2 Punkte, wie das Markit-Institut am Montag zu seiner Umfrage unter rund 4000 Unternehmen mitteilte. Das Barometer hielt sich aber den neunten Monat in Folge über der Marke von 50 Zählern, ab der es Wachstum signalisiert. Ökonomen hatten mit einer Stagnation gerechnet.

Im ersten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt mit 0,5 Prozent so schnell gewachsen sein wie seit fast drei Jahren nicht mehr, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Deutschland dürfte erneut Spitzenreiter innerhalb der Euro-Zone werden", sagte der Experte. "Am erfreulichsten ist jedoch, dass der Aufschwung auch Frankreich wieder erfasst hat." Dort erreichte das Barometer den höchsten Wert seit zweieinhalb Jahren. "Das nährt die Hoffnung, dass Frankreichs Wirtschaft im zweiten Quartal wieder richtig in Schwung kommt."

Plus bei Beschäftigung

In der Euro-Zone fiel der Einkaufsmanagerindex für die Industrie leicht um 0,2 auf 53,0 Punkte, der für die Dienstleister um 0,2 auf 52,4 Punkte. Die Beschäftigung legte erstmals seit Ende 2011 wieder zu, wenn auch nur minimal. Das größte Plus im Neugeschäft seit knapp drei Jahren und die stärkste Zunahme der Auftragsbestände seit Juni 2011 deuten darauf hin, dass der Aufschwung im April an Dynamik gewinnen könnte.

Trotz der guten Entwicklung bei Geschäftstätigkeit und Aufträgen gerieten die Preise weiter unter Druck. Die Einkaufspreise stiegen so langsam wie seit neun Monaten nicht mehr. Die Unternehmen senkten ihre Verkaufspreise vor allem wegen des scharfen Wettbewerbs so stark wie zuletzt im Juli 2013. Die Inflationsrate in der Euro-Zone liegt derzeit bei 0,7 Prozent und damit weit entfernt von der Zielmarke der Europäischen Zentralbank von knapp unter zwei Prozent. Aus Angst vor einer Deflation - einem andauernden Preisverfall - könnte die EZB Experten zufolge nochmals ihren Leitzins senken. (APA, 24.3.2014)