Salzburg - In acht der 119 Salzburger Gemeinden - darunter die Stadt Salzburg - gingen die Bürgermeisterwahlen vom 9. März am Sonntag in die entscheidende Runde. Knapp 140.000 Menschen wurden noch einmal in die Wahlzellen gerufen.

Bei der Stichwahl in der Stadt Salzburg zeichnet sich ein glasklarer Sieg des Amtsinhabers Heinz Schaden (SPÖ) ab. Der SPÖ-Kandidat hat am Sonntag die Stichwahl gegen seinen Herausforderer Vbgm. Harald Preuner (ÖVP) eindeutig gewonnen. Er erhielt nach dem nun vorliegenden Endergebnis 68,9 Prozent der Stimmen, sein Herausforderer brachte es auf 31,1 Prozent. Die Wahlbeteiligung in der Stadt sank auf einen Tiefstwert von 31,2 Prozent.

Schaden ist seit 1999 Bürgermeister der Landeshauptstadt und war schon vor dem heutigen Wahlerfolg der am längsten durchgehend amtierende Stadtchef von Salzburg der letzten 150 Jahre. Er hatte aber im Vorfeld der Wahl angekündigt, dass dies seine letzte Amtsperiode sein werde.

ÖVP-Kontrahent Preuner gratulierte Schaden. "Es war nicht leicht in den vergangenen Tagen. Wir wollten es gerne noch einmal spannend machen, aber wir hatten nach dem 9. März schwer zu kämpfen." Der 54-Jährige haderte vor allem mit dem historisch schlechten Wahlergebnis der ÖVP bei den Gemeinderatswahlen vor zwei Wochen (19,5 Prozent): "Bis vor einem halben Jahr lagen wir in Umfragen konstant bei 30 Prozent. Seit der Nationalratswahl war aber klar, dass uns die Bundespolitik voll ins Gesicht schlägt." Dazu sei mit den NEOS neue Konkurrenz aus dem bürgerlichen Lager erwachsen. "Unter diesen Umständen war nicht viel mehr zu holen. So gesehen haben wir bei den Gemeinderatswahlen letztlich ein respektables Ergebnis eingefahren." Preuner schließt einen Rücktritt aus und will Vizebürgermeister und Stadtpartei-Chef bleiben. "Ob sich an meinen Ressorts in der Stadtregierung etwas ändert, werden die Parteienverhandlungen zeigen."

Niedrige Wahlbeteiligung

Einen Wermutstropfen gab es dann doch: Die Wahlbeteiligung sank am Sonntag im Vergleich zum ersten Wahlgang vor zwei Wochen (gemeinsam mit der Gemeinderatswahl) noch einmal massiv, und zwar von 49,7 am 9. März auf nunmehr 31,2 Prozent. Vor fünf Jahren war die Wahlbeteiligung bei der Stichwahl noch bei 37,5 Prozent gelegen. Heinz Schaden will deshalb über eine Abschaffung der Stichwahl nachdenken. 

Bereits am Mittwoch beginnen die Verhandlungen mit den im neuen Salzburger Gemeinderat vertretenen Parteien. 

ÖVP dominiert weiterhin im Bundesland

Im Bundesland Salzburg hat die ÖVP ihre Dominanz als Bürgermeister-Partei erneut unter Beweis gestellt. Nach der noch nötigen Stichwahl in acht Kommunen heute, Sonntag, hat die Volkspartei im Vergleich zur vorigen Funktionsperiode noch zwei Bürgermeister-Sessel dazugewonnen. In 96 der 119 Gemeinden des Landes steht nun ein "schwarzer" Ortschef an der Spitze.

Die SPÖ hat bei den Wahlen am 9. März und heute unter dem Strich in zwei Gemeinden ihre Nummer-1-Position verloren und stellt damit künftig 19 Bürgermeister. Und in vier Gemeinden haben Ortschefs mit eigenen Namenslisten ihre Sessel bereits im ersten Wahlgang vor zwei Wochen verlängert.

Nur zwei Bürgermeisterinnen

Vom "Halbe-halbe" in der Riege der Salzburger Ortschefs bleibt man auch nach den Bürgermeister-Stichwahlen vom Sonntag weit entfernt. Nach dem zweiten Wahlgang werden nur zwei von insgesamt 119 Gemeinden im Bundesland von einer Frau geführt. (APA, 23.3.2014)