Wien - Andreas Mölzer, FPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahl, hat bei einer Veranstaltung im Februar in Wien die EU mit dem Dritten Reich verglichen . Die EU sei doch eine Diktatur, habe er gesagt, dagegen sei "das Dritte Reich wahrscheinlich formlos und liberal" gewesen. Das berichtet - laut "Kurier" - die "Süddeutsche Zeitung" im aktuellen "Magazin".

Nicht "so viele Regeln und Vorschriften"

Mölzer begründet seine Ansicht laut dem SZ-"Magazin" damit, dass es im Dritten Reich "sicher nicht so viele Regeln und Vorschriften, Gebote und Verbote" gegeben habe. Außerdem meinte er, die EU müsse sich fragen, ob sie ein "Negerkonglomerat" sei, beherrscht von einer "Bande von Lobbyisten".

Der verstorbene frühere FPÖ-Chef Jörg Haider wurde 1991 als Kärntner Landeshauptmann abgewählt, weil er dem Dritten Reich eine "ordentliche Beschäftigungspolitik" attestiert hatte.

Mölzer bestreitet NS-Vergleich nicht

Mölzer bestritt am Freitagabend im Gespräch mit der APA einen Teil der ihm vom "Süddeutsche Zeitung"-Magazin zugeschriebenen Zitate: "Negerkonglomerat" habe er nicht gesagt, erklärte er. Er habe von einem "nekrophilen Konglomerat" gesprochen, im Zusammenhang mit der überalterten kinderlosen Gesellschaft.

Zum Vergleich mit dem "Dritten Reich" merkte er an, er habe ähnliches - bezogen auf die Überreglementierung und das "Alltagsleben" - schon mehrfach in Reden gesagt.

Betrifft nur Vielzahl der Alltags-Regulierungen

Anlass für Konsequenzen sieht Mölzer nicht. Er sage immer wieder dass die EU mit ihrer Überreglementierung durch so viele - nämlich 130.000 - Verbote, Gebote und Vorschriften drohe, eine bürokratische Diktatur zu werden, die verglichen mit totalitären Regimen des 20. Jahrhunderts wie Nationalsozialismus oder Stalinismus im Alltagsleben direkt liberal erscheine. "Das betrifft in keinster Weise den menschenverachtenden totalitären Charakter dieser Regime", ergänzte Mölzer, sondern nur die Vielzahl der Alltags-Regulierungen. (APA, 21.3.2014)