Äste knacken, Grillen zirpen, und nur der Lichtkegel ihrer Taschenlampe kann den beiden Abenteurern Ben und Silvie jetzt noch den Weg durchs Dunkel weisen. Vorlage für das Stück P-I-X-I-E, das derzeit im Dschungel Wien aufgeführt wird, sind die Pixibücher der 1950er-Jahre. Deren naturverbundene Schauplätze geben der Szenerie in Anna Spitzbarts Inszenierung die passende Atmosphäre.

Eine vollbehangene Wäscheleine hier, eine Gießkanne dort, und spätestens wenn der Gartenschlauch plötzlich zur klappernden Schlange mutiert, taucht man in die fantasiereiche Welt der beiden Freunde. Dem Vater bei öden Hausarbeiten helfen? Fehlanzeige! Viel mehr Spaß macht es, dessen wirres Telefonat übers Kuchenbacken zu illustrieren. Einfallsreich formen die Kinder ihre Körper zu Zahlen und Gegenständen und frönen ihrem ausgelassenen Spiel. Den richtigen Ort für ihre Ideen finden Ben und Silvie, indem sie sich mit einfachsten Mitteln ein kleines Zelt bauen und beschließen, die Nacht im Freien zu verbringen.

Musikalische Ratschläge bekommen sie dabei vom freundlichen Herrn Maulwurf, der sich hinter das begrünte Schlagzeug setzt, um atmosphärische Klänge für weitere Abenteuer zu schaffen. Wenig später finden sich die beiden nämlich in einer Geschichte um eine Vogelprinzessin wieder, kriechen durch ein Lichterlabyrinth und müssen sich im Nebel der Dunkelheit zurechtfinden.

Doch Achtung: Als ein Sturm im gesamten Theaterraum aufzieht, weht er beinahe die Tickets von den Bänken, von denen man guten Gewissens noch bis 26. März welche erwerben kann. Im experimentellen Wechselspiel von Tanz und Musik inszeniert das Kunstprojekt Die Allee hier die spannenden Geschehnisse einer Nacht im kindlichen Rahmen. (gret, DER STANDARD, 22./23.3.2014)